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»Ich bin seit 20 Jahren Newcomer!« – Im Interview mit Masud (Foto: Elahe Karimi) anlässlich der 3. Humorzone Dresden
Im Interview mit Masud (Foto: Elahe Karimi) anlässlich der 3. Humorzone Dresden
■ Schirmherr Olaf Schubert hat gesprochen und so werden 80 Künstler wieder eingesperrt in die fünftägige »Humorzone«: Alteingesessene Comedy- und Kabarettgrößen von Ausbilder Schmitt über Dave Davis und Fil bis zu Knacki Deuser haben sich genauso für das dritte Dresdner Humorfestival angemeldet, wie die Newcomer der Comedy-Szene. Einer von ihnen ist in Dresden kein Unbekannter. Sein Solo-Programm »Who the fuck is Masud Akbarzadeh!?« nimmt es bereits voraus, um wen es sich handelt. DRESDNER-Autor Martin Krönert sprach mit dem Erfinder der Persian Comedy über seinen Werdegang, seine Bühnenidentität und Veränderungen in der Künstlerszene.

Hallo Masud, Freunde der »Humorzone« könnten dich schon kennen. Warum bist du erneut dabei?

Masud: Ich hatte letztes Jahr einfach eine gute Zeit im schönen Dresden. Es war eine nette kleine Runde mit vielen Kollegen. Mal sehen, wie es dieses mal am Samstag im Boulevardtheater aussieht. Wenn das Publikum stimmt, weiß man bei mir nie, was passieren wird.

Du bist für einen Newcomer ja schon eine ganze Weile Geschäft tätig… ?

Masud: Ja, das hängt mir immer noch nach. Die versuchen mich seit 20 Jahren als Newcomer zu vermarkten. Stand-Up mache ich ja auch erst seit sechs Jahren. Okay, es könnte vielleicht auch daran liegen, dass ich mein Solo-Programm schon länger habe, als gut für mich ist...

Wie hat sich die Comedy-Szene verändert, seit du dabei bist?

Masud: Es trauen sich jetzt immer mehr junge Leute auf die Bühne. Nicht nur Migranten sondern aus allen Kulturschichten. Die Szene ist ingesamt offener geworden. Das sieht man ja auch an solchen Veranstaltungen wie dem »NDR Comedy Contest«, »Nightwash« oder eben der »Humorzone«. Als ich angefangen habe, war es noch schwieriger.

Wohin hat sich deine Bühnenfigur mittlerweile entwickelt? Hast du die Seifenblasenpfeife noch?

Masud: Na klar! Die bringe ich auch nach Dresden mit. Masud ist ingesamt zwar nicht reifer, aber älter geworden. Und wenn man länger am Leben ist, dann macht man sich mehr Gedanken. Er hat jetzt Bindungsprobleme, Beziehungsängste. Er ist immer noch erbärmlich und das Single-Dasein macht ihm sehr zu Schaffen. Ich hatte bisher eine gute Zeit mit Masud und bin gespannt, wo die Reise noch hingeht.

Du spielst ja gern mit verschiedenen Themen, von der Kinderehe bis zu deutschen Sprachkuriositäten. Hast du auch ein Tabu-Thema?

Masud: Mir ist noch keins eingefallen. Ich kann über alles lachen, ziehe aber nicht generell über Randgruppen her. Wenn mir mal ein niveauvoller Witz, etwa über Rollstuhlfahrer, einfallen sollte, erzähle ich ihn auch einfach mal.

Was beschäftigt Masud gerade?

Masud: Nur er selbst. Er findet sich nun mal einfach großartig. Im nächsten Jahr steht wahrscheinlich das neue Soloprogramm an und wenn man mich doch noch mal in die USA lassen sollte, würde ich da gern mal auftreten. Ansonsten versuche ich es halt in Kanada oder so.
Vielen Dank für das Gespräch!

Masud tritt am 9. März um 19.30 Uhr bei »Jindrich Staidels Migrantenstadl« und am 11. März um 20 Uhr im Boulevardtheater mit seinem Soloprogramm auf. Die Humorzone findet vom 8. bis 12. März an verschiedenen Orten in Dresden statt. Weitere Infos gibt es unter www.humorzone.de

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