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»Ein tolles Gefühl, Menschen glücklich zu machen« – Das 8. Flanschrock-Festival »Umsonst & Draußen« zieht von der Garnisonkirche in den Hechtpark
Das 8. Flanschrock-Festival »Umsonst & Draußen« zieht von der Garnisonkirche in den  Hechtpark
■ Endlich Sommer in Dresden. Und was darf neben Softeis, Badeausflügen und Sandaletten im Sommer nicht fehlen? Richtig, die kleinen und großen Veranstaltungen und Konzerte unter freiem Himmel, um die warmen Tage und die lauen Nächte auch richtig auskosten zu können. Doch nicht immer muss man tief in den Geldbeutel greifen, um beim Festivalsommer dabei sein zu können. Schon zum achten Mal lädt der Verein »artderkultur« zum »Umsonst & Draußen Festival« ein. Diesmal aber an einem neuen Veranstaltungsort. DRESDNER-Autorin Ulrike Schirm hat bei Julia Stephan und Dirk Koslowski vom Verein »artderkultur« nachgefragt, was es mit dem neuen Veranstaltungsort, der Kreation »Flanschrock« und der kostenlosen Festivalidee auf sich hat.

Zuerst einmal: Was ist Flanschrock?

Dirk Koslowski: Ein Flansch ist ein Verbindungsstück für Rohre. Das war mal so eine fixe Idee, als wir unsere Band die Flanschies gegründet haben. Für das u&d Festival suchten wir damals noch nach einem Namen. Und der Flansch als Verbindendes Stück ist ein schönes Sprachbild. So kreierten wir den Flanschrock, ein Dresdner Unikat sozusagen.

Wie kommt man darauf ein kostenloses Festival zu veranstalten?

Dirk Koslowski: Ganz einfach: Damit Leute Kultur genießen können ohne sich Gedanken über Eintrittspreise machen zu müssen. Viele können sich Festivals und Open Air-Geschichten nicht leisten. Im Grunde ist das u&d ein Statement für freie Zugänglichkeit zu Kultur. Das Konzept gibt es in Deutschland schon seit 30 Jahren. Es geht nicht ums Geldverdienen, sondern darum Kultur anzubieten. Dahinter steht ein Freundschaftsgedanke.

Ohne Eintritt – funktioniert das überhaupt?

Dirk Koslowski: Klar! Wir sind natürlich auf die Unterstützung von Bekannten und uns Wohlgesonnen angewiesen, die für Freundschaftspreise Bühnen, Zäune, Technik und den ganzen Kram stellen. Die Bands verzichten auf Gagen und nehmen die Freude am Spielen als Bezahlung. Und dann sind da noch die rund 60 Ehrenamtlichen, die das alles planen, aufbauen, koordinieren, Bier verkaufen, aufräumen usw. Wir suchen auch immer tatkräftige Unterstützer. Wer Lust hat mit anzupacken, kann sich einfach bei uns melden. Es ist ein tolles Gefühl, Menschen glücklich zu machen, das macht am Ende die Helfer auch glücklich!

Was hat es mit dem neuen Veranstaltungsort auf sich?

Julia Stephan: Der Platz an der Garnisonskirche, den wir die letzten Jahre genutzt haben, wurde jüngst verpachtet. Deswegen haben wir bei der Stadt angefragt, ob sie nicht einen anderen hübschen Platz für uns haben. So haben wir die Wiese hier oberhalb vom Hechtpark an der Staufenbergallee bekommen. Wir sind ganz glücklich über den neuen, schönen Platz. Es ist so eine unbespielte Brache, die man mit Musik und tollen Leuten zu neuem Leben erweckt und so wieder mehr ins Stadtleben einbindet. Ansonsten wird es wie immer sein: Zwei Bühnen, Musik, Livevertonung von Kurzfilmen, Familiensamstag, Getränke, Essen, entspannte Atmosphäre und gute Laune. Wir sind uns sicher, dass wir das an dem neuen Platz schön und gemütlich hinbekommen und der schönste Schmuck sind sowieso die Festivalbesucher.
Vielen Dank für das Gespräch!

Umsonst & Draußen Festival Dresden: 16. bis 18. Juli auf der Wiese oberhalb vom Hechtpark (Zugang nur über Staufenbergallee); freiwillige Helfer melden sich unter flanschrockerwerden@artderkultur.de Programm unter www.artderkultur.de

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