Earl Sweatshirt & The Alchemist
Voir Dire
(Tan Cressida / Warner)
Für Connaisseurs des amerikanischen Sprechgesangs oder solche, die es gern wären, mag bereits die Ankündigung des Kollaborations-Albums zwischen Earl Sweatshirt und The Alchemist für Gefühlsfeuerwerke gesorgt haben. Die beiden, Rapper hier, Produzent dort, stehen für die Art von Hip-Hop, wie sie Kenner mögen. Das ist noch echt, noch rau, mit Soul und Seele und so. Das Album selbst ist dann eher Tischfeuerwerk – nicht im Negativen. Vielmehr klingt »Voir Dire« angenehm bodenständig, nach zwei Typen in einem Keller, die da etwas zusammenbasteln, was sicher nicht allen gefällt; sperrig manchmal, ein wenig unspektakulär. Überraschend ist das nicht, wirkt dann im Ganzen aber ein bisschen zu routiniert, nach sicherer Nummer. »Handwerklich gut gemacht«, das sagt man zu lahmen Filmen, denen man krampfhaft irgendetwas abzugewinnen versucht. Auf »Voir Dire« trifft es im Wortsinne zu. Nicht im Bösen, überschwänglich auch nicht. Solide.
Anton Schroeder
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