Dresdner Stadtgeschichten
Der Querdenker
Friedrich Eduard Bilz versorgte um 1900 eine ganze Generation mit Gesundheitstipps für alle Lebens- und Krankheitslagen. Zugleich machte das allgemein nur als »Bilz-Buch« titulierte Nachschlagewerk seinen Autor als »Vater der Naturheilkunde« berühmt. Als Selfmademan baute er ein Naturheilkunde-Imperium auf, samt eigenem Verlag, Sanatorium, Badeanstalt und einer ganzen Palette an Reform-Nahrungsmitteln.
Unter ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, arbeitete er zunächst als Weber, bis seine Gesundheit zunehmend unter den Arbeitsbedingungen litt. Er schloss sich einem Verein für Gesundheitspflege und Naturheilkunde an. 1890 gründete er in Radebeul bei Dresden seine Naturheilanstalt und eröffnete ein paar Jahre später sein »Licht-Luft-Bad« – das heutige Bilzbad in Radebeul mit der ältesten noch in Betrieb befindlichen Wellenmaschine der Welt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Radebeul-Ost, direkt neben dem Grab seines Freundes Karl May. Ein Querdenker, gewiss, aber wie Karl May auch ein Gutmensch. In unserer dritten Podcast-Folge zeichnen wir den Lebensweg des findigen Unternehmers und Streiters für eine gesunde Lebensweise im Einklang mit der Natur nach.
Mit Expertise von Dr. Marina Lienert, Medizinhistorikerin am Institut für Geschichte der Medizin der TU Dresden und Vorsitzende des Bilz-Bund für Naturheilkunde e.V. Radebeul.
Der Podcast „Dresdner Stadtgeschichten“ wird gefördert durch den Freistaat Sachsen im Rahmen des Programms „KulturErhalt“.
Credits
Skript: Heinz K.
Sprecherin: Kathleen Gaube
Sprecher: Hanno Wuckasch
Produktion, Ton und Musik: Emanuel Uch
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