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John Moods

The Great Design

(Mansions and Millions)


Gemäldehaft und wunderbar kitschverhangen wie eine Seerose im nächtlichen Mondschein treibt er heran, der Eröffnungssong »Anyone« von John Moods‘ drittem Soloalbum. Bekannt aus der allgemein beliebten Psych-Indie-Hastenichgesehen-Pop-Bande Fenster, öffnet der Wahlberliner die Pforten auf seinen Solopfaden nun unmissverständlich in Richtung 70er- und 80er-Retroshow. Nach dem weihevollen, mit Samt ausgelegten Sophistipop folgt das yachtrockmäßige »Such a Thrill«, bevor mit dem unwiderstehlichen »It Ain’t Your Time« der wohl dickste unter den dicken Hits auf dem Flur steht. Zeit zum Durchatmen lässt Moods nicht, denn auch Song Nummer vier, »Atlantic Station«, pumpt sich über direkt ins Tanzbein fahrende Discogrooves ins Leben. Zur Hälfte kippt das Album dann in puncto Stimmung recht unvermittelt um: Instrumentale Stücke nehmen das Zepter an sich und Tempo aus der munteren Referenzparade. Ein wenig geht »The Great Design« hier die Dringlichkeit verloren, ein Ausrufezeichen hat Moods zu diesem Zeitpunkt dank des furiosen Beginns aber schon längst gesetzt.
Peter Zeipert
www.johnmoods.com/
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