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Sunny & the Sunliners

Mr. Brown Eyed Soul Vol. 2

(Big Crown Records)


In den 1950er Jahren gründet Sunny Ozuna zusammen mit seinem Kumpel Rudy Guerra eine Band. Der ist fortan für das Saxophon zuständig, Sunny für den Gesang. Andere Mitglieder kommen hinzu, man tauft das Ganze Sunny and the Sunglows. Gesungen wird auf Spanisch und Englisch. 1963 schafft es die Band aus San Antonio mit ihrem Hit »Talk to me« in Dick Clarks legendäres Fernsehformat »American Bandstand«. Ab da kennt sie jeder Teenager. In der Show selbst sind sie der erste Act, mit ausschließlich mexikanisch-stämmigen Mitgliedern. Nach Besetzungswechseln benennt Sunny Ozuna die Band noch im selben Jahr in Sunny and the Sunliners um. Was bleibt, ist Sunny Ozuna als Konstante am Gesang. Smooth, soulig, unverkennbar. Als Solokünstler Grammy-prämiert, genießt Ozuna heute den Status einer Kultfigur im Kosmos texanischer und lateinamerikanischer Musik. Zeit sich ausruhen? Weit gefehlt. Auch mit Ende 70 steht der Crooner noch regelmäßig auf der Bühne. Dabei werden Original-Singles und Platten unter Sammlern seit Jahren zu Höchstpreisen gehandelt. Umso schöner, dass das renommierte New Yorker Label »Big Crown Records« nach langen Verhandlungen 2017 die Compilation »Mr. Brown Eyed Soul Vol. 1« und seitdem mehrere Alben und Singles herausbringen konnte. Dieser Tage erscheint nun »Mr. Brown Eyed Soul Vol. 2«. Die Fortsetzung des gefeierten Samplers kommt mit vergleichsweise weniger bekannten Nummern daher, die den Hits aber in nichts nachstehen. Eine weitere, höchst gelungene Werkschau des Meisters des West Side Soul und der Música Tejana und eine tiefe Verbeugung vor Sunny Ozuna persönlich. Stücke wie das unverschämt tanzbare »If I Could See You Now« sowie zurückgelehnte Klänge à la »Runaway« oder »Viva Mi Triestesa« haben das Zeug zum Soundtrack des Sommers – ideal für warme Nächte an der Bar, auf der Tanzfläche oder eng umschlungen unterm Sternenhimmel.
M.Hufnagl
www.bigcrownrecords.com/artists/sunny-the-sunliners/
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