Bring Me The Horizon
Post Human: Survival Horror
(RCA/Sony)
Bring Me The Horizons erste von vier angekündigten EPs, die während des Lockdowns entstanden, ist eigentlich ein kleines Album und sowohl in der Diskographie der Band als auch für die jüngere Geschichte des Metal-Genres eine Singularität, denn sie verbindet harte Gitarrenriffs mit elektronischer Musik, synthetisiert durch die Eingängigkeit, die bereits die letzten Veröffentlichungen von BMTH auszeichnete. Dabei schaffen es die Briten das Album aufzunehmen, das die späten Linkin Park niemals machen konnten, eine Öffnung hin zum Pop ohne die Kante und die eigene Geschichte aufzugeben. Vor allem die negativen Gefühle, die Leere, die im Alltag aufklafft, die Wut, die ob der Ohnmacht gegenüber dem Virus aufschlägt, geben dem Sound der Band eine neue Ernsthaftigkeit. Dem chronisch gelangweilten Sänger Oli Sykes steht es gut zu Gesicht etwas zu sagen (oder zu schreien) zu haben, das über das Thema einer toxischen Liebesbeziehung hinausgeht. »Post Human: Survival Horror« klingt nach süßer Revolte, und wird der Standard sein, an dem sowohl die Band selbst als auch ihre Genre-Kollegen in Zukunft gemessen werden.
Gregor Hens
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