up-cycling pick-nick

Eine Pop-up-Ausstellung des Stadtmuseums Dresden im pick-nick

Am 14. Juli 1961 wurde das pick-nick als erstes Selbstbedienungsrestaurant in Dresden eröffnet. Es besaß Einzelbuffets für kalte und warme Speisen, Getränke, Back- und Handelswaren sowie einen Tabakverkauf. Die Preise waren niedrig und das Lokal vielfrequentiert. Vielen Dresdnern ist das Lokal jedoch als „Dreckscher Löffel“ bekannt, da es viele Jahre ein Hygieneproblem gab. Nach 1990 wurde der Pavillonbau nach einer Zwischennutzung als Küchenstudio mit Bistro nur noch temporär genutzt. Seit 15 Jahren steht er leer, eine denkmalpflegerische Unterschutzstellung wurde 2013 abgelehnt, der Abriss ist beschlossen und wird demnächst umgesetzt.


pick-nick, vermutlich 1961, Stadtmuseum Dresden

Doch was hätte aus dem Picknick werden können? Umbauen, ausbauen, weiterbauen des Ostmoderne-Baus im Sinne des Upcycling? Können historische Strukturen weiterentwickelt werden, und wenn ja, wie? Diese Fragen stellten sich im Wintersemester 2020/21 Studentinnen und Studenten an der TU Dresden und entwarfen unter Nutzung des historischen pick-nick-Baus der Architekten Günter Gruner (* 1931), Gerhard Landgraf (*1931) und Herbert Löschau (1932 – 2005) ein Museum der Ostmoderne mit Ausstellungsräumen, Ateliers und Lokal.

Leuchtreklame des pick-nick, Zustand nach Abnahme 2013, Stadtmuseum Dresden

Letztmalig öffnet das pick-nick nun seine Türen: Im Format der Pop-Up-Ausstellung präsentiert das Stadtmuseum anhand historischer Fotografien, aktueller Modelle und Pläne sowie mit der Original-Leuchtreklame „pick-nick“ und dem Schriftzug „Gastronom“ die Entstehung des Baus, dessen Nutzung, die Entwürfe der Studenten sowie die Pläne des Werkstattverfahrens des Eigentümers Immvest Wolf GmbH. Hinzu kommt ein Interview mit dem Architekten Günter Gruner zum Hintergrund des Baus und der Durchführung des Projektes. Das Picknick zeigt sich damit im Wandel des Zeitgeschmacks und aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln.

Geöffnet ist die Pop-Up-Ausstellung im pick-nick, Grunaer Straße 28, vom 4. Juli bis 8. August 2021, mittwochs von 14 bis 18 Uhr, sowie samstags & sonntags von 10 bis 18 Uhr. Mehr unter stmd.de.