Kunst an der Außenfassade der Robotron-Kantine

v.l.n.r.: Annekatrin Klepsch, Richard Stratenschulte (Städtische Museen), Gisbert Porstmann (Direktor Städtische Museen Dresden), Foto: Heinz K.

Seit 10. April ist die erste Etappe des Kunstprojektes „Prelude Nordost Südwest“ an der Außenfassade der Robotron-Kantine im Lingnerpark zu sehen. Das Projekt des Kunsthaus Dresden wurde gemeinsam mit weiteren Partnern der Dresdner Kulturszene initiiert und soll das Vorspiel einer für 2022 im öffentlichen Raum geplanten internationalen Ausstellung bilden, die in Zeiten der Pandemie und des kulturellen Stillstands Kunst temporär an (neue) Orte im Stadtraum bringen will. Vier ausgewählte Dresdner Künstlerinnen und Künstler, André Tempel, Ina Weise, Henning Haupt und Stephanie Lüning, bespielen bis zum 6. Juni die Außenfassade der Robotron-Kantine, einem wichtigen, durch Vandalismus und Verfall bedrohten Bau der Ostmoderne im Herzen der Stadt.

Folienummantelte Außenfassade der Robotron-Kantine, Foto: Heinz K.

Den Anfang der künstlerischen Bespielung der Außenfassade markiert André Tempels Folienummantelung, die der Künstler jedoch nicht als Verpackung oder Verhüllung verstanden wissen will, sondern als Bezugnahme zu dem herausragenden Bau der Ostmoderne. „Die Bespielung der Fassade ist als Prozess angelegt, beginnt mit der Arbeit von André Tempel und jeweils im Abstand von zwei Wochen kommt eine weitere künstlerische Arbeit dazu“, erläutert Christiane Mennicke-Schwarz, Leiterin des Kunsthauses. Dazu gab es am heutigen Mittwoch einen Vor-Ort-Pressetermin, bei dem die Intention des Kunsthaus Dresden sowie der Kooperationspartner wie Städtische Museen Dresden, Kunstfond, Galerie Ursula Walter, Konglomerat e.V. und Förderverein des Kunsthaus Dresden erörtert wurden. Die Landeshauptstadt Dresden hat 100.000 Euro für die Zwischennutzung der Robotron-Kantine und die Außenbespielung bis 2022 zur Verfügung gestellt, wie Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch betont. Ihr ist es wichtig, dass der im Privatbesitz befindliche Bau auch erhalten bleibt. Für die Kunst. Sollte man anfügen.
Heinz K.

Blick ins Innere der Kantine: Im Sommer soll hier die Ostrale Biennale stattfinden, Foto: Heinz K.

Interventionen an der Robotron-Kantine: ab 10. April André Tempel, ab 22. April Ina Weise, ab 6. Mai Henning Haupt, Performance am 13. Mai, 15 Uhr, von Stephanie Lüning. Im Anschluss an die Performance lädt das Netzwerk Ostmodern zur Architekturführung ein.

Update 13. Mai: Die für den Himmelfahrtstag geplante Performance von Stephanie Lüning und die anschließende Architekturführung ist auf den 30. Mai um 15 Uhr zur Schaumaktion XII Overwhelm und zur Architekturführung Robotronwalk des Netzwerks Ostmodern verschoben worden. Grund: Für dieses besondere Ereignis erhoffen sich die Veranstalter eine gut abgestimmte Aufführungssituation mit Publikum.