Heimat – Versuche, in der Moderne Halt zu finden

Vorträge – Diskussionen – Musik. Eine Online-Veranstaltung im Zentralwerk zu Geschichte und Gegenwart von Heimat

Heimat ist schwer in Mode. Man könnte auch sagen nach 30 Jahren Mauerfall, Wiedervereinigung und Globalisierungsoptimismus wachsen die Hecken des virtuellen Schrebergartens wieder höher. In Bayern, Nordrhein-Westfalen und im Bund tragen Ministerien den Begriff „Heimat“ im Namen. In den Sozialen Medien, in Hörsälen, Kneipen und Parlamenten wird diskutiert, geschimpft, gefeiert und abgelehnt. Das Dresdner Stadtmarketing endete bei der Bewerbung um den Titel Kulturhauptstadt vorzeitig beim Versuch einer Heimatdeutung.
Wieso diese Renaissance? Warum gerade jetzt? Und was ist überhaupt gemeint, wenn von Heimat gesprochen wird? Was schließen wir ein – was wird zwangsläufig ausgeschlossen? Und was bedeutet das in der Konsequenz? Welche Aktivitäten haben mehr Inszenierungscharakter als tatsächlich gesellschaftlich prägend zu sein?


Die Konferenz möchte die Gegenwart mit einem Blick in die Geschichte deuten. Eingeladen wurden Menschen, die sich wissenschaftlich mit dem Begriff auseinandersetzen. Nach kurzen Impulsvorträgen stehen der gemeinsame Austausch mit dem Publikum und der Perspektivwechsel im Mittelpunkt. Die Moderation übernimmt Justus H. Ulbricht, Historiker und Geschäftsführer des Dresdner Geschichtsvereins. Die Konferenz „Heimat – Versuche in der Moderne Halt zu finden“ ist ein Projekt des Dresdner Geschichtsvereins, des Instituts für Geschichte der TU Dresden und des Sonderforschungsbereichs „Invektivität“ an der TU Dresden sowie des Zentralwerk e.V.

Der Ablaufplan:
14.10 Uhr: Prof. Dr. Karl-Siegbert Rehberg (Technische Universität Dresden) „Heimat“: Ambivalenzen eines lebensweltlichen Schlüsselwortes
14.30 Uhr: Prof. Dr. Beate Mitzscherlich (Westsächsische Hochschule Zwickau) Heimat-Bedürfnis und Modernisierungsverluste – Die psychologische Funktion von Heimatkonstruktionen
14.50 Uhr: Pause – Wechsel zur Zoomdiskussion
15 Uhr: Diskussion in zwei Themenfeldern: „Heimat und Transzendenz“ (Nick Wetschel) und „Zukunft Heimat“ (Barbara Lubich)
15.45 Uhr: Musikalisches Intermezzo
16:05 Uhr: Antje Reppe (Technische Universität Dresden) Heimatinszenierungen im Deutschen Kaiserreich. Traditionsbewusstsein versus Fortschrittsoptimismus
16.15 Uhr: Henrik Schwanitz (Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde) Die andere Heimat. „Linke“ Heimatbilder und -konstruktionen in der Weimarer Republik 16.25 Uhr: Dr. Johannes Schütz (Technische Universität Dresden) Zwischen politischer Steuerung und tradierten Praktiken. Heimatkonstruktionen im Wandel von der DDR zur Transformationsgesellschaft
16.35 Uhr: Pause – Wechsel zur Zoomdiskussion
16.40 Uhr: Diskussion in drei Themenfeldern: „Formen der Inszenierung“ (Daniel Fischer), „Heimat und politische Gruppen“ (Stephanie Zloch), „Heimat und ostdeutsche Identitäten“ (Kristin Heinig)
17.25 Uhr: Musikalisches Intermezzo
17:40 Uhr: Abschluss im Plenum und Ausblick

Der Live-Stream ist am 13. November hier zu sehen.