Das Filmfestival für Menschenrechte »Move It!«
Es ist eine Zeit, in der es einem einfällt, die unerfreulichen Tagesmeldungen zum Wohle der psychischen Gesundheit lieber zu meiden. Das, was Experten gerne als »Polykrise« bezeichnen, scheint wenig Platz für Optimismus übrig zu lassen, er wirkt vielmehr naiv und realitätsfern. Resignation und Weltabgewandtheit müssen aber keine zwangsläufigen Reaktionen auf Krieg, Umweltzerstörung und humanitäre Notlagen sein.
Das stellt alljährlich das »Move It! Filmfestival für Menschenrechte« unter Beweis. Die hier gezeigten Filme erzählen von Menschen, die wie Sisyphos versuchen, der Ausweglosigkeit zu trotzen. Unter dem diesjährigen Motto »Courage« soll es, laut Festivalteam, insbesondere darum gehen, »in Zeiten der Angst und Unsicherheit Hoffnung zu verbreiten und für das einzutreten, was die Welt zum Besseren verändert, selbst wenn es gefährlich wird.«
Wie jedes Jahr werden dabei Filme aus unterschiedlichen Weltregionen mit ihren jeweils ganz eigenen Herausforderungen zu sehen sein. Gestartet wird am 9. November mit Sektempfang und dem Film »The Illusion of Abundance« im Thalia Kino. Die peruanisch-brasilianische Produktion begleitet drei Aktivistinnen, die sich gegen ausbeutende Großkonzerne zur Wehr setzen, um Naturräume vor der Zerstörung zu retten.
Viele der Filme greifen derweil auch zuletzt medial sehr präsente Missstände in der Welt auf. So etwa »Sieben Winter in Teheran«, der die 19-jährige Reyhaneh Jabbari und ihren Kampf gegen die iranische Justiz zeigt, oder »Etilaat Roz«, der die Umwälzungen in Afghanistan anhand der titelgebenden Tageszeitung behandelt. »Feminism WTF« lässt akademische und aktivistische Stimmen zum komplexen Thema zu Wort kommen. TU-Professorin Nikita Dhawan, die auch im Film mitwirkt, wird im Anschluss für ein Gespräch im Thalia zugegen sein. Weitere Filme kommen etwa aus Kenia, Uganda, Indonesien, China oder Belarus. Am Festivalsamstag wird ebendort auch die Dresdner Folkband Die Ukrainiens ein Konzert spielen.
Philipp Mantze
Move It! Filmfestival vom 9. bis 15. November im Thalia Kino, PK Ost, Zentralkino, KiK; Einzeltickets können an den jeweiligen Spielstätten oder online erworben werden: moveit-festival.de