Lasst euch überraschen!

Swutscher freuen sich auf eine volle GrooveStation

Der kaputt hymnische und deutschsprachige Indie-Rock der Hamburger Swutscher vermengt sich mit Einflüssen aus den Sixties und weirdo Psychedelic-Countrypunk. DRESDNER-Autor DJ Cramér nahm sich die Zeit, um bei Trommler Martin und Sänger und Texter Sascha nachzufragen, in welcher Stimmung sie sich denn auf den Weg nach Dresden machen.

Swutscher

Wie steht es denn um eure Stimmung, wenn ihr in dieser Zeit auf Tour geht? Ist es momentan eine Flucht aus der Welt und dem Wahnsinn, oder doch eher eine Therapie mit Gleichgesinnten?

Martin: Auf Tour gehen ist immer eine Art Flucht vor dem Alltag, doch den Wahnsinn der Welt behalten wir stets im Auge und vergessen wir ganz bestimmt nicht. Als eine Art Gruppentherapie kann man die Konzerte bestimmt betiteln, da wir und hoffentlich alle, die mit uns im Raum sind, für diese Zeit mal ein bisschen den Kopf ausschalten können und zusammen die Texte, Klänge und Stimmung genießen können.

Man hört bei euch so diverse Einflüsse und Verweise wie Brecht und Eisler (»Alle Guten Dinge sind Drei«), Rio Reiser, Messer, Ty Segall, Gunter Gabriel, Black Lips und Sid Vicious heraus. Wie entstehen bei euch die teils sehr verschiedenen Songs?

Martin: Die Songs entstehen meistens sehr natürlich, ohne große Uneinigkeit. Sascha kommt mit einem Text und der Rest findet den passenden Sound, oder die Band kommt mit ner Songidee und Sascha hat den passenden Text. Da wir alle verschiedene musikalische Backgrounds haben, aber auch viele Schnittstellen, was uns gefällt, kommen diese schon zum Teil verschiedenen Songs zustande.

Sascha, als Sänger deckst du vom müden Tresenphilosophen bis zum theatralisch wachen Politdichter (»Im Westen«) ein markantes wie interessantes Spektrum ab. Sind das Früchte einer Gesangsausbildung oder doch eher gelebtes Naturtalent?

Sascha: Vielen Dank für die Blumen, aber eine klassische Gesangsausbildung habe ich nie genossen, also dann doch eher das gelebte Naturtalent.

Ihr habt zusammen mit dem Material der neuen, selbst betitelten Platte doch genügend Songs beisammen, um live ein komplettes und weit gefasstes Rockbrett zu spielen. Bleibt da trotzdem Platz für atmosphärische Songs wie »Im Suhlenkamp« oder »Bodo«?

Sascha: Lasst euch überraschen und kommt zu unseren Shows! Am 20. Mai sehen wir uns in der GrooveStation!

Wie ist denn die Sicht von draußen auf die (Sub-)Kultur Dresdens? Oft wird Dresden ja lediglich politisch zweifelhaft in der überregionalen Öffentlichkeit abgebildet. Zudem nörgelt der Dresdner auch noch gern selbst an sich und der Stadt herum. Was ist euer Eindruck?

Sascha: Ich glaube, ich kann hier für uns alle sprechen: Wir stehen auf Dresden! Alle Gigs, die wir bisher gespielt haben waren wunderbar. Unser letztes Konzert im Ostpol war pure Freude, und die Neustadt im Sommer hat viel für uns zu bieten. Dies sollten sich die Dresdner von diesen verdammten rechten Idioten nicht kaputt machen lassen.

Vielen Dank für das Interview!

Swutscher spielen am 20. Mai, 20 Uhr, live in der GrooveStation.