Club Of Problems
s/t
(Flight13 / Rookie Records)
Der Piepmatz rechts unten auf dem Albumcover deutet es schon an: Auch Probleme haben ihren Humor. Wie soll es denn auch sonst gehen? Und Probleme im Club sind meist auch verträglicher, als Probleme allene daheme, das weiß natürlich auch der Freiburger Vierer. Deswegen kommt ihr Debütalbum mit einem Mix aus Country-Noir, Folk-Pop und Psychedelic-Postrock auch so unangestrengt humorig rüber, wie man eben mit Freunden selbst bei Problemen sein kann. Kumpelmugge also? Ja, irgendwie schon. Aber im besten Sinne. Der angenehm lakonische Gesang geht nicht nur ins Ohr und erzeugt mentale Aufmerksamkeit, man hat auch das Gefühl, dass der Sänger einem direkt über die Schulter schaut, oder gar auf ihr sitzt, wie der oben genannte Piepmatz. Dabei erinnert das Album, klanglich und stimmungstechnisch durchaus an ernsthafte Größen wie Leonard Cohen und Nick Cave, aber rumpeliger, tanzbarer und sowieso ganz anders. Denn der Schalk und die deutschen Geburtsorte sind spür- und hörbar, trotz der herbst-winterlichen Melancholie. Mit »Singapore« haben sie sogar einen kleinen Hit geschaffen, der wie eine Kaffeehausversion vom EA80-Seitenprojekt Serene Fall klingt. Der Song schafft, was beinahe die ganze Platte schafft: Man wankt betroffen zwischen Schmunzeln und nicht. If u struggle, struggle with humor!
DJ Cramér
www.rookierecords.bandcamp.com/album/club-of-problems< zurück