Anzeige

Aktuelle Tonträger

Neverland Ranch Davidians

s/t

(Heavy Medication Records)


Das Trio aus Los Angeles klingt auf seinem Debütalbum deutlich fetter als man es bei einer basslosen Band im Minimaloutfit erwarten würde. Dazu bedienen sie sich spielerisch ganz verschiedener Einflüsse, um daraus ihren dunklen Soul-Punk-Cocktail zu mixen. Zum einen ist da als Basis der Garage-Blues-Punk à la Gories & The Gun Club, aber eben auch Jazz, Soul, Funk, Gospel und eine Portion zerriger Noiserock. Dazu noch der rotlaternige Rock'n'Roll der Cramps, und die Reduziertheit von Suicide. Aber auch andere experimentelle Bands wie Blues Explosion, Dirtbombs und Birthday Party blinzeln hier lichtscheu um die Ecke. Klar, das ist recht viel Namedropping, vermittelt aber doch ganz gut das Bild, das hier gemalt wird. Nämlich düsterer und beseelter Gospel-Blues-Punk mit einem stimmigen und dunklen Grummeln, das in den Bauch und in die Beine geht. Der Wechsel von Midtemposongs wie »Aqua Velveteen« oder »Stigmata«, in denen eher dem theatralen Erzählblues gehuldigt wird, und schnelleren, tanzbaren Nummern wie »Rat Patrol« oder »Liqour Store« machen das Album angenehm lebendig und abwechslungsreich. Die Songs sind teils politisch, wie das alarmierende »Knee On My Neck« oder behandeln soziale Klischees wie »Boys Don't Cry«. Dazu gibt es auch noch zwei besondere Coverversionen: »I Believe To My Soul« von Ray Charles und die raue Instrumentalnummer »Butts In My Beer« (Link Wray). Fetzt!
DJ Cramér
www.blackandwyattrecords.com/heavy-medication-records/neverland-ranch-davidians-st-12-vinyl
< zurück