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Morton & Laaf

Difficult Listening

(Rundling)


Sieh an, der Lockdown trägt auch lecker Früchte! Die Berliner Tex Morton (Mad Sin, Ray & The Rockets, Kamikaze Queen) und Andy Laaf (Studio/Tourdrummer bei u.a. Mad Sin, Die Skeptiker) fanden in der Hochphase der Sozialdrosselung Zeit und sich zusammen, um außerhalb ihrer Bandkontexte ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. So entstand dieses Album 2020/21 und wüsste man es nicht besser, hielte man es für eine Compilation weltweit beheimateter Instrumental-Acts der Genres Surf, Rockabilly, Garage, Swing, Polka, Funk, Psychedelic und FDJ-Jugend-Beat. So verschieden die Songs in Geschwindigkeit und Stimmung auch sind, allen ist eine Unterhaltsamkeit mitgegeben, die auch bei wiederholtem Hören nicht nachlässt. Auffallend amüsant sind etwa die rasanten Rhythmus- und Tempowechsel bei »Captain Himbeer«, das sicher auch live ein Zuckerschlecken ist. Genau wie »Demolieren«, das wie ein Hybrid aus einem garagenpunkigen Dick Dale, Trio und irgendwie auch den Beatles durch die Boxen wuchtet. Gefolgt von schönem Easy-Listening-Beatgeschupse namens: »Weltraumrisotto«. Die Instrumental-Tracks sind auf der 12-Song LP in Überzahl. Sie reichen vom tanzbaren, rock'n'rolligen Beat'n'Surf (»Weltraumpapagai Toshi«), über sweeten Samba-Jazz (»Betäubtes Wohnen«) bis zu halb-synthetischem 80s-Sport-Funk (»P-Funk Maniac«). Überflieger ist sicherlich die vocale Schlager-Beat-Nummer »Jugend International«. Na dann: Ab geht`s!
DJ Cramér
www.flight13.com/morton-and-laaf-difficult-listening/148190
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