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MIKE

Beware of the Monkey

(10k)


Auf den ersten Blick ist »Beware of the Monkey« ein recht konventionelles Rap-Album: fast jeder Song ist um ein prägnantes Sample herum gebaut und benannt. Auf »nuthin i can do is wrng« etwa hört man wieder und wieder den Soul-Sänger Forrest die titelgebende Zeile (mit Vokalen) singen, MIKE, New Yorker Rapper, spricht, singt, rappt mit einiger Finesse über den Sample-Beat. Die Bezüge sind klar: er orientiert sich an den Frühphasen des Rap, die Musik klingt handgemacht. Erst beim genaueren Hinhören fallen Anomalien auf. Zum einen ist da MIKEs tiefe Stimme, fast gelangweilt klingt er, monoton jedenfalls – in Kombination mit den gesanglastigen Samples entsteht so ein leicht chaotisches, dadurch spannungsgeladenes Duett zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen melodischem, schillerndem Soul-Gesang und MIKEscher Lethargie. Zum anderen treten immer wieder Leerstellen in die Songs: die Samples brechen dann unverhofft ab, setzen mitten im Ton wieder ein. Die Melodien werden zum Stückwerk, MIKE puzzelt sie zusammen.
Anton Schroeder
www.mikelikesrap.bandcamp.com/album/beware-of-the-monkey
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