Arctic Monkeys
The Car
(Domino)
Es gab Zeiten, da liefen die Arctic Monkeys in den Indie-Rock-Discos rauf und runter. I bet that you look good on the dancefloor. Diese Zeit ist nicht erst seit dem Erscheinen von »The Car« vorbei, gibt es überhaupt noch Indie-Rock-Discos? Natürlich kann man langweilig finden, dass die Band um Alex Turner sich nun endgültig in die Welt der beigefarbenen Sofas und Marmortreppen verabschiedet, wo höchstens mal ein wenig geschunkelt wird beim Musikhören. Kaum ein Gitarren-Solo findet sich auf »The Car«, dafür eine Handvoll Lieder, die man nahezu als »komponiert« beschreiben könnte, Lieder, die sich elegant glänzend von A nach B bewegen, ohne es eilig zu haben. Die barocke Instrumentalisierung schwankt dabei zwischen überbordender Schönheit, die am Kitsch grenzt, Alex Turners Lyrik humorisiert kryptisch. Man ist dabei, nach dem Hören des Albums die eigene Plattensammlung umzusortieren, die Arctic Monkeys scheinen jetzt eher neben Jacques Brel als in Oasis-Nähe zu gehören. Das ist ein Kompliment.
Anton Schroeder
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