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Sound Of Ceres

Emerald Sea

(Joyful Noise Recordings)


Man mag es kaum glauben, doch mit dem Albumcover haben Sound Of Ceres noch nicht all ihre kreativen Trümpfe ausgespielt. »Emerald Sea« entführt in eine mythengeschwängerte Welt – konkret geht es um das zu sich selbst findende Universum – und gönnt sich dabei einen reichlich spielerischen Umgang mit gängigen Symboliken aus dem Kosmos der Elfen, Drachen und eben smaragdgrünen Gewässer und Wiesen. Dass das Ganze mit einem gehörigen Schuss Augenzwinkern serviert wird, lässt sich freilich nicht nur aus besagtem Cover ableiten, sondern auch an der musikalischen Umsetzung erhören. Denn auf dieser Ebene wird Emerald Sea passenderweise in pompösen Dreampop überführt, der sich konstant an der Grenze zu Kitsch und gutem Geschmack bewegt, aber letztlich doch immer rechtzeitig die Kurve kriegt. In »The Glare« etwa schwirren Harfenklänge um Bläserfanfaren und auch geflötet wird natürlich ausgiebig, sodass es selbst wie ein kleines Fabelwesen anmutet, das sich inmitten einer großer Dreampop-Oper tummelt. Als Gehilfin holen sich Sound Of Ceres die bekannte Künstlerin Marina Abramovich an Bord. Sie darf die Rolle des Universums selbst übernehmen und tritt immer wieder in Dialog mit Sängerin Karen Hover, ihres Zeichens die Venus gebend, »transformer of matter and avatar of love«. So sei es. Spaß macht »Emerald Sea« nicht nur wegen des drum herum gebastelten Fantasy-Schabernacks, sondern vor allem durch seinen musikalischen Spielwitz, der eigenständige Hits wie »2nd Star Shroud«, »Sunray Venus« oder »The Fawn« beschert. Es besteht daher kein Zweifel: Das bisher beste Album des Jahres aus dem Genre des Hokuspokus-Dreampop!
Peter Zeipert
www.soundofceres.com/
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