grim104
Imperium
(Recycled Earth Music UG)
Als »Weirdo-Rap CEO« bezeichnet sich grim104, bekannt als der zapplige Blonde des HipHop-Duos Zugezogen Maskulin, auf seinem neuen Album. Weirdo-Rap, das verspricht einen Bruch mit Konventionen. Doch »Imperium« lässt einen stirnrunzelnd zurück – höchstens in der etwas unüblichen Betonung grims (hysterisch bis wirr) mag mit gutem Willen ein Versuch des Ausbruchs erkannt werden, alles andere ist derart fad, dass man sich bei dem Gedanken erwischt, »Imperium« sei ein lustloses Verlegenheits-Projekt. Die Beats trudeln gelangweilt vor sich hin, grims Rap-Performances wirken ausgelaugt. Tatsächlich wirkt das Album wie eine Abkehr vom Weirdo-Label, eine Bändigung eines Rappers, der in der Vergangenheit durch seine chaotische Energie und bissige Textpassagen durchaus Hoffnung erweckte, anfangs genannter »CEO« werden zu können. Hier verpufft dieses Potential, selbst die vormals scharfzüngigen Polit-Ergüsse grims schrumpfen auf Zeilen wie »vielleicht ist auch mein Ringen nach Klasse ein Zeichen dafür, dass ich doch gefangen bin in meiner Klasse«. Ein im schlechten Sinne normales Album.
Anton Schroeder
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