Cedie Janson
Thoughts On The Top Floor
(Digital Release)
Nach zwei EPs aus dem instrumentalen Elektro-Segment liefert Cedie Janson mit »Thoughts On The Top Floor« nun sein Langspieldebüt ab, das ihn wieder in die Welt des Songformats zurückführt. Dass sein Art Pop sich dennoch über volle 34 Minuten in einem durchgehenden, set-ähnlichen Fluss präsentiert, liegt vor allem an seinem im Brötchenjob als Filmkomponist geschärften Fokus für Kohärenz und Narration. Beeindruckend ist dabei vor allem, mit welcher Eleganz und Leichtigkeit die Übergänge gelingen, denn trotz der Überlappungen gerät das Album keineswegs eintönig und die einzelnen Songs treten als eigenständige, abgekoppelt funktionierende Instanzen mit eigenen Stimmungen auf. »The Silence« kommt so als dekonstruierter, frisch einer Entschlackungskur entlaufener 80s Synthpop daher, »Sideways Optimism« featured einen Jenny-Hval-mäßigen Spoken-Word-Auftritt von Albumpartnerin Dillon Howl und gerade »Miasma« dürfte in seiner subtilen Catchy- und Coolness bei Freunden von Nicolas Jaars Musik Wohlgefallen auslösen. Gemein ist den Songs ein fein abgestimmtes Changieren zwischen milder Tanzbarkeit und abstraktem Minimalismus, denn Jansons Erstling präsentiert sich durchweg als bestens aufgeräumter und perfekt orchestrierter stream of sound, der sein Grundpluckern an den richtigen Stellen ausschmückt, zurückfährt oder in zirkuläre Formen überführt.
Peter Zeipert
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