The Mike Bell Cartel
The Cartel & I
(Beluga Records)
Zeitreise! Man könnte meinen, man hört das wohl bestproduzierte American-Garage-Pop-Album aus den Sechzigern, dabei handelt es bei The Mike Bell Cartell um eine in Helsinki ansässige Band, die gerade auf dem schwedischen Beluga-Label ihre Debüt-LP herausbringt. Herrliche Sixties-Orgel-Klänge treffen auf fuzzige Gitarren, Gesang mit schmalem Extrahall und den leicht schmutzigen Sound, der so auch typisch ist für die kultigen Sixties-Underground-Sampler à la »Pebbles«, »Nuggets«, »Sixties Rebellion«. Die zwölf Tracks sind allesamt tanzbar, ob sie nun im Midtempo wie bei »No Turning Back«, »Shadow«, oder schneller (»Mood Swings«, »Wait«) in vergangene Zeiten entführen. Bis auf »Summer´s gone« und »Hung up (on her memory)« reißt dabei keiner der Songs die Drei-Minuten-Marke, so dass man es trotz der wunderbaren psychedelischen Zutaten stets mit komprimierten Rocksongs zu tun hat und nicht mit ausschweifender Sixties-Couch-Potato-Psychedelica. Produziert wurde die Platte von Grammy-Gewinner Liam Watson in den Toe Rag Studios, der bereits mit den White Stripes, Billy Childish, Supergrass, Tame Impala gearbeitet hat. Empfehlung für Fans von The Misunderstood, Yardbirds, The Standells, The Shadows Of Night, Count Five.
DJ Cramér
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