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K.I.Z

Rap über Hass

(Vertigo / Capitol)


»Gewaltverherrlichend, deutschfeindlich, christenfeindlich …« – Mit einer Rede des AfD-Politikers Bernd Baumann beginnt das neue Album von K.I.Z. Dieser hatte strittige Zeilen der Gruppe zum Anlass genommen, das damalige Großkonzert »Wir sind mehr« zu diskreditieren. Im Folgenden dann viel des Altbewährten: In den Texten der Gruppe werden Säuglinge gebraten, Mütter penetriert und Drogen missbraucht. Das mündet in den besten Momenten des Albums in ziemlich lustigen Zeilen (»Ein Gysi auf der Straße und ein Stalin im Bett«), ist auf dem x-ten Album nun aber auch nicht mehr allzu weltbewegend. Einzig auf »Kinderkram«, dem Schlusstrack von »Rap über Hass«, dann so etwas wie Reflexion: »Ist das noch Pubertät oder schon Midlife-Crisis?« Auf musikalischer Ebene gibt es punktierte Überraschungen, der Daft-Punkige Beat von »Unterfickt und geistig behindert« wirkt etwa sehr erfrischend. Zu oft klingt das Album jedoch nach Abiball im Jahre 2010. Den Hass wollen K.I.Z mit ihrem neuen Album wieder in den Deutschrap bringen. Für diesen kann man sich jedoch genau so gut eines ihrer fünf Vorgängeralben anhören. Ihrer eigenen Diskografie vermögen Tarek, Nico und Maxim leider nichts neues hinzuzufügen.
Anton Schroeder
www.k-i-z.com/news/unser-album-rap-ber-hass-erscheint-a---10-.html
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