Molchat Doma
Monument
(Sacred Bones)
Der Erfolg der belarussischen Post- und Cold-Wave Band Molchat Doma ließ sich Anfang des Jahres 2020 schon auf ihrer Tour durch Europa messen. Ausverkaufte Konzerte und dazu noch die Unterzeichnung beim amerikanischen Independent-Label »Sacred Bones Records«, bei denen jetzt auch das dritte Album des Trios erschienen ist bestätigen, dass Wave immer noch verdammt aktuell ist. Molchat Doma sind vor allem durch sowjetische 80er-Jahre Bands wie Kino oder Bioconstructor beeinflusst, natürlich aber auch von Joy Division oder The Cure. Und der düstere Synth-Sound, welcher die ersten zwei Alben durchzieht, wurde auch bei »Monument« wieder aufgegriffen und fortgesetzt. Die Songs sind wieder wunderbar synthie-lastig, die tiefe Stimme von Egor Shkutko und der Bass tragen zum düsteren, melancholischen Unterton bei, und zusammen mit hypnotischen Rythmen entwickelt das Trio wieder eine einzigartige Atmosphäre zum Abschweifen und Runterkommen. Und weil die Musik so schön dunkel und stimmungsvoll daherkommt, laden nicht nur die etwas schnelleren Lieder wie »Discoteque« oder »Zvedzy« zum Tanzen ein, auch bei »Udalil Tvoy Nomer« oder »Leningradskiy Blues« kann man versunken mitwippen. Molchat Doma haben also auch mit Album Nummer drei wieder soliden Post-Punk abgeliefert, ein brutalistisches Monument sozusagen. Selten beschreiben Albumcover den Sound der dahinter liegenden Platte besser als bei den Belarussen.
Jenny Mehlhorn
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