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Sleaford Mods

Spare Ribs

(Rough Trade)


Dass Sleaford Mods gerade in Deutschland so gut ankommen, wirkt erst einmal verwunderlich. Zwei etwas schief aussehende Briten, die Musik machen, die auf den ersten Blick sehr spezifisch englisch ist. Da wäre natürlich der dicke Nottingham-Dialekt, in dem Sänger J. Williamson pausenlos und schlecht gelaunt über die minimalistisch rumpelnden Electro-Post-Punk seines Kollegen A. Fearn poltert, zum anderen die Songtexte, die Außenstehenden mit Behandlungen tagesaktueller britischer Themen und häufiger Nutzung lokaler Slangbegriffe nicht nur phonetisch, sondern auch inhaltlich ein Bein stellen. Doch die Grundthemen sind universal in den europäischen Industriestaaten. Wie schon immer bei den Sleaford Mods geht es auch auf »Spare Ribs« um die Schattenseiten des Kapitalismus, verlogenen Neoliberalismus und die daraus aufkeimende Frustration einer nicht ernst genommenen working class. Dass diese in den Songs der Band ein Ventil findet ist hilfreich, dass das gerade hier so nötig zu sein scheint, sollte zu denken geben.
Anton Schroeder
www.sleafordmods.com/
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