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Better Person

Something To Lose

(Mansions And Millions/Cargo)


Mit ordentlich Schmalz kommen sie daher, die 9 neuen Songs von Adam Byczkowski alias Better Person und begründen dabei wohl das Herzschmerzpop-Album des Jahres. Soundästhetisch und stimmungstechnisch irgendwo im Spannungsfeld von David Lynch, George Michael und Talk Talk angesiedelt, liefert Liebe, das ewige Theodizee-Thema des Pop, den thematischen Überbau von »Something To Lose«. Die sehnsuchtsvolle Geste des Albumcovers transportiert sich so folgerichtig auch in die Musik hinein: Praktisch jeder Song zeigt sich im Modus des Lamento und ist tongewordene Rührung, als wolle Byczkowski das Distanzierungsdiktat des pandemischen Jetzt durch die Präsenz und Unmittelbarkeit der direkteinschießenden Gefühlsspitzen seines hochlodernden, dauerwunden Herzens aufheben. Trotzdem wird die vorherrschende fluffige Soft-Rockigkeit in Better Persons Debüt immer mal durchbrochen, etwa durch den Saxophon-Furor in »Hearts on Fire«, dem womöglich größten Hit dieses Albums, das eigentlich ausschließlich aus Hits besteht und seine Botschaft so universell in die Welt zu verschicken versteht, dass nicht einmal die potentielle Schranke der polnischen Heimatsprache, in der Byczkowski seine Kammerstückchen dann und wann vorträgt, zum Hindernis auf dem Weg in die Herzen der Hörerschaft wird.
Peter Zeipert
www.youtube.com/watch?v=Hl_7Tekeu4Q
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