Ich habe nichts gegen Weihnachtsmusik, mag sie nur nicht hören. Da lobe ich mir den Blues zu Hause und mit ihm das neue Van Morrison Album. Neben neu interpretierten Klassikern wie John Lee Hookers »Dimples«, »Laughin‘ and Clownin« von Sam Cooke, oder Solomon Burkes »Gotta Get You Off My Mind« finden sich auch sechs eigene Stücke des Meisters auf der Platte – Perlen, die sich in ihrer Stilvielfalt nahtlos in die musikalische Hommage Morrisons einfügen. Den Titel »The Prophet Speaks« trägt die Platte nicht ganz zu Unrecht: steht das 40. (!) Studioalbum des nimmermüden Blues-Großvaters doch in einer Reihe mit den letztjährig veröffentlichten Werken »Roll With The Punches«, »Versatile« und dem in diesem Frühjahr erschienenen »You Are Driving Me Crazy«. Letzteres hat Van Morrison wie auch sein neuestes Werk in Zusammenarbeit mit dem Jazz-Organisten Joey DeFrancesco gewuppt. Zusammengefasst untermauert der 1945 geborene Mann aus Belfast mit dieser Platte seinen Status als lebende Legende und liefert obendrauf eine famose Alternative zum musikalischen Einheitsbrei der Vorweihnachtszeit. Der Rotwein atmet, der erste Akkord erklingt – »Ain’t Gonna Moan No More«. Cheers.