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Black Label Society

Grimmest Hits

(Spinefarm Records/Caroline)


Als Teenager hatte der Mann Gitarrengötter wie Tony Iommi, Jimmy Page oder Randy Rhoads an der Wand. Später stand Zakk Wylde selbst viele Jahre bei Ozzy Osbourne an der Gitarre, war mitverantwortlich für Hits wie »No More Tears« oder »Mama I‘m Coming Home« und mit dem »Prince of motherfucking Darkness« bis 2009 regelmäßig live auf der Bühne zu erleben. Parallel zu dieser musikalischen Traumbiographie gründet Wylde bereits 1998 in Los Angeles die Black Label Society. Eine musikalische Bruderschaft mit stilechter Kutte, ordentlich Bierdurst und einem zielsicheren Gespür für zeitlosen Rock in der Post-Grunge-Phase. Ohne Berührungsängste werden schon damals Stilelemente des allmählich verblühenden Seattle-Sounds mit klassischem Hardrock, bluesigem Riffing, metallischer Härte, staubtrockener Rhythmusarbeit und gefühlvollen Balladen zu einem unverwechselbaren Sound verbunden, der die Band bis heute ausmacht. Von ihren Fans vergöttert, sind Black Label Society in puncto Sound, Optik und Bandkult somit das musikalische Traumdate hartgesottener Rockjünger. Fast forward. 20 Jahre und einen Alkoholentzug später hat sich daran nichts geändert, könnte es für Wylde & Co. dieser Tage nicht besser laufen. Während die beiden Alben »Black Vatican« (2014) und »Order of the Black« (2010) jeweils auf den oberen Rängen der legendären Billboard Charts landeten, steht mit »Grimmest Hits« das zehnte Album an. Ein Jubiläum, 12 Songs, keine Überraschungen. Getreu dem Motto »If it ain’t broke, don’t fix it«, überzeugen Black Label Society abermals mit der ihnen ganz eigenen Mixtur aus Härte und Gefühl, Rauheit und Rückzug, Mittelfinger und Umarmung. Ein wildes Gebräu aus verschwitzten Rocknummern, flink jaulenden Gitarrensoli und gefühlvoll flehenden Balladen vor großer, tragender Klangkulisse. »Grimmest Hits« ist somit schon jetzt ein weiterer Klassiker aus dem Hause Wylde und der Beweis, dass Black Label Society auch nach zwei Dekaden Bandhistorie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Hell yeah!
M.Hufnagl
blacklabelsociety.net/
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