Heavy Tiger
Glitter
(Wild Kingdom)
Heavy Tiger – drei Frauen aus Stockholm mit ordentlich Rock‘n‘Roll im Handgepäck. Benannt nach dem gleichnamigen Song der legendären Flaming Sideburns zeigt sich das schwedische Trio bei ihrem Zweitwerk erwartungsgemäß riffig, glitzernd, aufgedreht. Hat einen schon das Debüt »Saigon Kiss« ordentlich aus der Nordkurve gerissen, legt »Glitter« standesgemäß nach. Hinweise auf bestehende Analogien zu Bands wie den Runaways oder auch Sahara Hotnights bieten sich zwar an, sind aber wenig zielführend, da es zum einen dämlich ist, Frauenbands immer nur mit Frauenbands zu vergleichen, zum anderen das Ramoneske wie auch Thin Lizzy, oder die Nähe zu Kiss und anderen Glamrittern zu überbordend ist. Dem nicht genug: durch Jahre des Kilometerfressens geformt und gereift, kommen Heavy Tiger hier mit derart frechem Verve daher, dass nun wohl alle Helden des Genres ehrfürchtig ihren Hut ziehen dürfen. Songs wie »I go for the cheap ones« oder »Keeper of the flame« katapultieren unweigerlich in einen Idealzustand aus Dosenbierstechen, Liebe auf der Rückbank und Sonnenaufgängen neben der Centerstage. Ein Sound wie geschaffen für weitläufige Bühnenmeter zwischen Pyrokanonen, Boxentürmen und nimmermüden Nebelmaschinen. So überrascht es niemanden, als kurz vor Redaktionsschluss die Nachricht kommt, dass Maja, Astrid und Sara am 6. Mai in ihrer Heimatstadt für Kiss eröffnen werden. Prädikat: Platte des Monats.
M.Hufnagl
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