Die Stuttgarter Band Heisskalt ist gerade recht hip: Sie spielten bereits auf dem Southside-Festival, der TV-Sender »EinsPlus« begleite sie ein halbes Jahr in ihrem Schaffen als Newcomer-Band. Mit ihrem Debütalbum gilt es nun, hohe Erwartungen zu erfüllen – und das misslingt Heisskalt auf ganzer Linie. Bereits mit dem ersten Song »Das bleibt hier« beweist Heisskalt eine ausgeprägte musikalische Unentschlossenheit. Anfangs noch durch eine gewisse Art der Dissonanz recht interessant, mutiert der Song gegen Ende aber unverständlich zum Sprechchor auf Stadium-Niveau. Leider bleibt es beim Wankelmut: Das Album treibt absolut ziellos irgendwo zwischen Harcore und Independent-Sprechgesang hin und enttäuscht mit belanglosen, vor Herzschmerz triefenden Songs ebenso, wie durch den dann doch eher halbherzigen Hardcore. Bedauerlicherweise gelingt es selbst in den eher langsamen und ruhigen Titeln nicht, mit intelligenten Texten zu überzeugen: Gerade in diesen Liedern kommt die neurotische Tiefgründigkeit besonders zur Geltung. Einziger Lichtblick ist »Alles gut«, der über die Vorzüge des Partylebens berichtet und, scheinbar ironisch gebrochen ist, musikalisch aber wenigstens ehrlichen Rock darstellt.