Heated Land
Heated Land
(K&F Records)
Bedächtig geht es zu im Heated Land. Vorsichtig, gar zögerlich wagen sich Rhythmen und Töne im ersten Lied »rye fields« hervor. Ein Song, der die Marschrichtung des selbstbetitelten Albums ahnen lässt: erdiger, akustisch anmutender Singer/Songwriter-Folk mit Anleihen aus der Wehmütigkeit des Blues. Sparsame Gitarren werden von einem gekonnten songdienlichen Bass begleitet. Mit interessanten rhythmischen Ansätzen, ohne sich in den Vordergrund zu spielen, bringt sich das Schlagzeug ein. Besonders der Einstieg in »cocoon walls« sei hier gewürdigt. Der Gesang ist abgeklärt, leicht melancholisch und trägt das zusammen, was die anderen Instrumente hier und da liegen lassen. Man spürt Einsamkeit, Melancholie und doch durchbricht ein Lichtstrahl die Wolken, wenn die verzerrte Bluesharp die Szene betritt – jedoch ohne wirklich Hoffnung aufkeimen zu lassen.
Das Album wurde live eingespielt und dadurch entwickeln die Songs eine authentische Dynamik und Unmittelbarkeit. Teilweise klingt es nach Dylan, gerade dann, wenn dem Sänger und Gitarristen Andreas Mayrock die Zeilen eher unwirsch über die Lippen kommen. Aber auch Pat MacDonald oder Townes van Zandt klingen hier an. Das Tempo bleibt über das gesamte Album eher gleich, nur der letzte Song »one for the road« bricht hier kurz aus, aber die interessante Herangehensweise an Rhythmik und Arrangement lässt es nicht langweilig werden. Genau das bewahrt das Album auch davor »retro« zu klingen, obwohl die Begeisterung für alte Bluesscheiben schon deutlich anklingt und die Titelliste auf der Rückseite in »side one« und »side two« unterteilt ist. Ein ehrliches Album, das mit kleiner Geste Großes vermag. Mit dieser Musik lässt es sich gut auf den Herbst einstellen, ein schönes Stück Musik aus Dresden.
R.A.
Record-Release-Konzert von Heated Land am 26.12.2013 im Ostpol.
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