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Sardh

Bruth

(Eigenverlag/sardh.de)


Ein zuerst kaum merkliches, unheimliches Grollen schwillt an und erfüllt den Raum unter der Erde. Dann ein lauter Knall. Hinter dir fällt eine schwere Eisentür ins Schloss. Du bist allein mit dir und eine schreckliche Stimme aus dem Off schnarrt dir Unverständliches entgegen. Willkommen in der Welt von Sardh, Dresdens Vorzeige-Industrial- und -Experimental-Elektronik-Formation! Mit der geschilderten Szene steigt der geneigte Hörer gleich mit dem Opener ihrer opulent gestalteten Doppel-LP »Bruth« hinab in den Keller, wo anspruchsvolle Klangkunst lauert. Manchmal ist die wirklich zum Fürchten, doch das liegt keineswegs an der Qualität des Materials, sondern an der Horror-Grundstimmung des Albums. Sardh schrecken dabei weder vor dem Einsatz von harsch gebellten Befehlen noch vor kryptisch-dadaistischen Wortungetümen oder disharmonischen Post-Rock-Gitarren zurück. Ein so monumentaler wie hypnotischer Track wie etwa »notreya« haut dich in Neubauten-Manier schlichtweg von den Socken. Sympathisch, dass sich in ihrem, von pointiert und wirkungsvoll eingesetzten Industrial-Beats und düsteren Ambientsphären geprägten, Klangkosmos auch Humor Bahn bricht.
Heinz K.
Sardh feiern das Record-Release-Konzert am 6.4.2013 im Puschkin mit Gästen & Victor Skok (PL) als Support.
www.sardh.de
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