»Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« im tjg.
Nach dem Tod seiner Eltern wird Timm Thaler von seiner lieblosen Stiefmutter in ärmlichen Verhältnissen großgezogen. In seiner Verzweiflung geht der Junge einen teuflischen Pakt mit dem reichsten Mann der Welt, Baron Lefuet, ein. Er gibt ihm sein ansteckendes Lachen und gewinnt von nun an jede Wette. Dies beschert ihm unermesslichen Reichtum. Doch Timm bemerkt, dass er sein neues Leben voller Macht über Menschen, Geld und Waren ihn nur noch unglücklicher werden lässt. Nun befindet er sich aber in den Fängen des Barons und scheint aus diesem Teufelskreis nicht entkommen zu können.
Dominik Günthers Inszenierung des Klassikers von James Krüss präsentiert eine erfrischende Darbietung von Reichtum, Verführung und Macht ohne pompöses Bühnenbild oder übertrieben aufwändige Kostüme. Für Begeisterung sorgen vor allem die musikalischen Einlagen - von einem Straßenmusikmedley über Reggae bis hin zu einem Werbesong für Margarine. Günther setzt generell auf eine stimmige musikalische Untermalung, umgesetzt von dem Duo »Testsieger«, die vor allem futuristische Klänge in die Aufführung einbringen. Dies lenkt bisweilen leider zu sehr von dem eigentlichen Stück ab, hilft aber auch, dass jugendliche Publikum bei Laune zu halten. Intelligente Anspielungen aus Politik, Gesellschaft und Popkultur sorgen wiederum bei den erwachsenen Zuschauern für einige Lacher.
»Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen« ist eine erfrischende Neuinszenierung, die – im Gegensatz zur ursprünglichen Fassung – der Musik eine zentrale Rolle einräumt. Nicht nur, wie bereits erwähnt, als stilistisches Mittel, sondern auch, indem deutlich gezeigt wird, dass Musik eine wichtige Komponente für ein glückliches Leben darstellt. So nimmt das Stück in einigen Szenen musicalartige Züge an, die sowohl Jugendliche als auch Erwachsene begeistern. Mireille Huditz/ Fotos: Klaus Gigga
Nächste Vorstellungen: 24./25./27./28.2.2013
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