Reduziert und illusionsfördernd: »Der kleine Prinz« im August dem Starken Theater
Wem ist er eigentlich nicht bekannt, der kleine Prinz aus der Geschichte von Saint-Exupéry, wer hat diese Geschichte nicht auch gelesen? Wer erinnert sich nicht an die Bilder vom kleinen Prinzen, wie er mit Goldschopf und Fliege quer durch die Galaxis düst? Wer weiß eigentlich nicht, dass man nur mit dem Herzen gut sieht?
August das Starke Theater, die Puppenbühne in Dresden-Pieschen, hat den Kinderbuchklassiker jetzt unter der Regie des tschechischen Regisseurs Ivan Pokorný und mit dem Puppenspieler Detlef A. Heinichen in allen Rollen als Puppenspiel neu inszeniert, und wendet sich damit ausdrücklich an Erwachsene, die ihre Kindheit noch nicht vergessen haben. Dabei ist es ganz erstaunlich, was die Inszenierung mit kleinem Aufwand zu erreichen vermag. Eine handvoll Requisiten reichen hin, eine ganze Szene zu beleben – wohl unverzichtbar: Tisch, Stuhl, Lampe, sowie eine Kiste mit leeren Flaschen für die Geräuschkulisse – und natürlich die Puppen, die phantasievoll und mit Charakter gestaltet sind, und von Heinichen reduziert aber illusionsfördernd geführt werden. So genügen oft schon einige prägnante Andeutungen, sodass ein Gutteil der Szene in der Phantasie ergänzt werden kann. Und eben das ist beim Puppenspiel auch das Schöne.
Auch wenn der Vorlage heute in pädagogischer Hinsicht eine gewisse regressive Tendenz schwer abzusprechen ist, und diese in der Inszenierung nicht immer umschifft wird, breitet sich nach dem Stück bemerkenswerterweise bei allen Zuschauern unwillkürlich eine gelöste Stimmung und ein heiteres Lächeln aus. Aron Koban
Weitere Termine: 21./22.9.2012
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