Moderat im Alten Schlachthof.
3. Oktober 2016. Die Stimmung hätte euphorischer nicht sein können, als das Berliner Techno-Trio im Alten Schlachthof auftrat. Spätestens bei dem Song »A New Error« ist das Publikum schier durchgedreht. Eine Ekstase, die noch die nachfolgenden anderthalb Stunden anhalten sollte. Aber nicht nur die bekannten Tracks wurden gespielt. Erstmals hatten sie auch dem Dresdner Publikum Songs ihres dritten Albums präsentiert, das bereits im April diesen Jahres erschienen war.

Die Band, bestehend aus Gernot Bronsert und Sebastian Szar von Modeselektor und Sascha Ring aka Apparat, ist mittlerweise so erfolgreich, dass ihre letzten Konzerte restlos ausverkauft waren. Auch Dresden machte da keine Ausnahme. Selbst nachdem das Konzert in der Jungen Garde am 17. September wegen schlechten Wetters abgesagt werden musste und infolgedessen jede Menge Karten zurückgegeben wurden, konnte der Saal des Alten Schlachthofs gut gefüllt werden.

Vom Clubsound etwas entfernt, hatte die Band wieder mit dubbigen Flächen und düsteren Klangteppichen überzeugt. Zwischen den sphärischen Gesängen von Sascha Ring und Kickdrums, die sich zu Wellenbergen auftürmen, gestaltete sich der Abend zu einer Mischung aus tanzbarem Electro und karthatischer Reinigung. Die ist nicht nur den gängigen Beats zu verdanken, die einem geradezu das Tanzen aufdrängen oder den teils spirituell anmutenden Texten, die uns streckenweise den Herzschlag aussetzen lassen. Sondern auch der gesamten Bühnenperformance, die in liebevoller Kleinarbeit mit dem Berliner Designkollektiv »Pfadfinderei« zusammen entwickelt wurde. Dieses hat zusammen mit der Band ein synästhetisches Gesamtkonzept für die Live-Auftritte entworfen. Neben dem Lichtdesign und den teilweise großformatigen Projektionen im Hintergrund haben sie sogar die Tische designt, auf die die Band ihre Instrumente stellt. Daraus ist eine Bühnenshow erwachsen, die sich darauf versteht Musik- und Bildsprache gegenseitig ergänzen zu lassen und die jeweiligen Wirkungen zu einer harmonischen Einheit zu steigern.

Die Kooperation zwischen Moderat und Pfadfinderei besteht übrigens schon seit den Anfängen der Band. Zusammen mit Moderat haben sie nicht nur die Bühnenshow entwickelt, sondern vom Plattencover über Schriftzüge und den Großteil der Musikvideos wurde das Erscheinungsbild der Musikgruppe maßgeblich von dem Berliner Designkollektiv geprägt. Stephan Zwerenz/ Foto: Moderat www.facebook.com/hashtag/teambadkingdom?source=feed_text&story_id=10154412815295977




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