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Liebeserklärung für Dresden - »Mit Herz und Promille« an der Comödie

Als der künstlerische Leiter der Comödie, Christian Kühn, letztes Jahr in Hamburg das Stück »Die Königs vom Kiez« sah, war ihm sofort klar: Diese Mischung aus Musical, Klamauk und ganz viel Heimatliebe passt auch in das künstlerisch von ihm geleitete Haus in Dresden. Natürlich angepasst ans hiesige Publikum und besetzt mit den Lieblingen der Stadt, sowie ein paar neuen Gesichtern. Herausgekommen ist dabei eine Liebeserklärung an Dresden mit dem Titel »Mit Herz und Promille«.

Die Königs, eine (vielleicht nicht) ganz normale Familie aus Dresden Pieschen, haben ein Problem: Papa König. Chronisch pleite und stets betrunken - er ist mehr im Nachtclub »Klax« unterwegs als zu Hause - ist er als Familienoberhaupt gänzlich ungeeignet. Daher hält Tochter Marie die 5-köpfige Gang zusammen. Zu dieser gehören noch die gegensätzlichen Zwillinge Benny & Björn, sowie Pamela, noch minderjährig und ganz frisch Mutter eines Sohnes. Gemeinsam mit der philippinischen Nachbarin Nu Nong und Maries Freund Alex versuchen sich die Königs, eher schlecht als recht, durchs Leben zu schlagen. Als ihnen plötzlich die Zwangsräumung aufgrund eines Mietrückstandes droht, heißt es zusammenhalten. Doch das ist schwerer als gedacht.

Es ist schon ein bitterböser Spiegel, der hier dem Dresdner vorgesetzt wird. Denn die Königs wirken auf den ersten Blick wie aus dem Leben einer typischen Plattenbaufamilie geschnitten, natürlich fraglos überzeichnet. Man erkennt sich immer wieder selbst, erschrickt zunächst und lacht dann doch aus vollem Hals.

Ihren Beitrag dazu leisten zudem auch die Darsteller. Neben den Publikumslieblingen Christian Kühn (quasi als der Ekel Alfred von Sachsen) und Dorothea Kriegl (die hier einmal stark ihre philippinischen Wurzeln ausleben darf) ist dieses mal auch Philipp Richter (als Dresden-Ikone Wolle Förster) dabei, den man z.B. aus "Scharfe Biese" und "Landeier" kennt. Des weiteren ein Ensemble an jungen, frischen Darstellern, die in ihrer Sache ebenfalls sehr überzeugend sind. Beim Bühnenbild sei zudem erwähnt, dass in den beiden Nebenbühnen u.a. das Klax detailgetreu nachgestellt wird.

Kurz gesagt: Wer mal wieder so richtig ausgelassen über sich und seine Landsleute lachen will, der macht beim Besuch von »Mit Herz und Promille« nix falsch. Klamauk, Musik und ganz viel Liebe zu Dresden. Nicht weniger haben die Könige von Sachsen hier zu bieten.
David Hilbert / Fotos: Robert Jentzsch

Weitere Vorstelllungen: »Mit Herz und Promille«, Comödie Dresden, bis 24.03.2019 (nicht am 16. und 17.03.)



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