Kindergeburtstag für Große – 10 Jahre Kumpels & Friends am 12. Juni 2016 in der GrooveStation
Ein Minifestival am Sonntag in der Dresdner Neustadt: Die heimische Booking-Agentur Kumpels & Friends hatte eingeladen, ihr Zehnjähriges zu feiern. Der Ort der Party: die gemütliche GrooveStation, gleichzeitig K&F-Büro-Nachbar. Zum Gratulieren kommen viele: andere Konzertveranstalter, Medienmenschen, Freunde und natürlich Musikliebhaber. Denn die akustischen Geburtstagsgeschenke sind vom Feinsten.
Los geht es am Nachmittag mit den entspannten Kostenloskonzerten von Der Herr Polaris und Lilly Among Clouds im Hof. Offerten wie diese, kennt man von den sympathischen Kumpels & Friends. Bei ihrem alljährlichen »Sound of Bronkow«-Festival Anfang September trifft sich Klein und Groß im Apfelgarten des Societätstheaters. Individuell und mit viel Liebe ist die Deko dort wie auch in der GrooveStation: Wimpel- und Lichterketten, rote Plastiktulpen und Riesenschleifen aus Glitzerpapier zeugen von einem besonderen Tag.
Mit den aufziehenden Wolken beginnen die Konzerte drinnen. Talking To Turtles verführen zunächst zum Träumen. Die Höchste Eisenbahn erzählt folkig-poppige Weltschmerzgeschichten. Bevor dann Gisbert zu Knyphausen eines seiner raren Solokonzerte spielt, erinnert Geburtstagskind Mario Cetti an die Anfangstage. Die Frage, wer damals wen supportete – Cettis Band Bergen zu Knyphausen oder umgekehrt – bleibt unbeantwortet. Gebannt lauscht das Publikum Gisberts wunderbarer Lyrik. Spontan kommt sein Bandgitarrist Gunnar Ennen auf die Bühne, der mit seinen elektrischen Seiten einen schönen Akzent setzt. Da den meisten Konzertbesucher Fußball offenbar schnuppe ist, kann Gisbert zu Knyphausen den Anstoß des ersten EM-Deutschland-Spiels locker überspielen, ohne dass sich die Reihen lichten.
Um 23 Uhr ist der Saal rappelvoll. Kein Wunder, denn Käptn Peng und die Tentakel von Delphi geben sich die Ehre. Die Band um Sänger Robert Gwisdek füllt inzwischen weitaus größere Hallen. Insofern ein ganz besonderes hautnahes Erlebnis. Und ein schweißtreibendes obendrein. Zwei Stunden lang rappt und rockt die Band, was das Zeug hält. Und das auf höchst intellektuellem Niveau dank der umwerfenden Wortakrobatik des Käptn. Aber auch Bruder Shaban kann mithalten, was mehrere Duettstücke eindrucksvoll beweisen. Zur Feier des Tages gibt es ein Spontangedicht für das Geburtstagkind und eine äußerst unterhaltsame Jamsession mit der Höchsten Eisenbahn.
Mit diesem Sonntag-Nachmittag-Abend haben Kumpels & Friends ihren Fans und sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht. Prost – auf die nächste Dekade!
Stefan Bast/ Fotos: André Hennig
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