Kakkmaddafakka am 2. Oktober im Alten Schlachthof
Kakk-Madda-Fakka: Hinter diesem reichlich abstrusen Bandnamen stecken die Schulfreunde Axel und Pål Vindenes sowie Jonas Nielsen und Stian Sævig. Wie es der Zufall wollte, verbreitete sich die Musik der netten kleinen Schülerband schnell von der Heimatstadt Bergen heraus über ganz Norwegen. Im Laufe von wenigen Jahren wurden die Herzen der Fans auch grenzüberschreitend erobert.
Wie man so etwas schafft? Auf der Basis von eingängigen Melodien wird hier und da ein bisschen Rock, Ska und Disco hinzugefügt. Anschließend noch alles abschmecken mit einer gehörigen Prise Rotznäsigkeit – und fertig ist das Erfolgsrezept. Heraus kommen leichtfüßige Ohrwürmer, wie man sie von Bands aus dem kühlen Norden eher selten zu hören bekommt. Schon zu Beginn ging diese Formel mit dem Debüt »Down To Earth« auf. Den mittelmäßigen Kritiken zum Trotz konnten die energiegeladenen Charmebolzen in kürzester Zeit eine große Fangemeinde aufbauen. Zwei weitere Alben später bespielen Kakkmaddafakka nicht mehr nur kleine Clubs, sondern schnuppern bereits Rockstar-Luft in den größeren Hallen Europas. Der Preis dafür ist jedoch, dass der anfangs gefeierte Eklektizismus in den Songs immer öfter gesucht werden muss. Gerade live tut das der Sache nicht gut.
Der Schlachthof war zum Tourbeginn am 2. Oktober gut mit erwartungsvollen und überwiegend weiblichen Fans gefüllt. Begleitet von einem »Kakkmadda-Choir« und einem Perkussionisten verstanden es die Jungs auch gleich von Anfang an das Publikum zu animieren. Dennoch: Bei nicht weniger als acht Mann auf der Bühne darf man durchaus mehr klangliche Vielfalt erwarten. Vielleicht liegt es am erfahrungsgemäß nicht immer ganz einfachen Tourauftakt – wahrscheinlich aber eher an der Vielzahl von Songs des aktuellen Albums »Six Months Is A Long Time«, deren Funke nicht wirklich überspringen wollte. Wenn die Songs auf Platte nun mal fast offensiv seicht klingen, ist da auf der Bühne auch nicht mehr viel herauszuholen. Dementsprechend zollte auch das Publikum nur behände Tribut – mehr als mitwippen war nur selten der Fall. Einzig die wenigen Stücke, bei denen es ein wenig temporeicher zur Sache ging, hinterließen flächendeckend strahlende Gesichter im Publikum. Den Rest hätte man sich genauso gut zu Hause anhören können. Wären da nicht diese unheimlich sympathischen Jungs auf der Bühne, die die musikalische Schwunglosigkeit allein durch ihre enthusiastische Performance wieder aufzuwiegen wussten. Na, immerhin etwas. Danilo Rößger
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