Eine Nacht mit Rundumblick: Lange Nacht der Dresdner Theater
Sehr guten Zuspruch fand am 18. Mai die zum zweiten Mal stattfindende Lange Nacht der Dresdner Theater. Von 18 bis 24 Uhr öffneten die 23 Spielstätten ihre Türen und zeigten, was die Dresdner Theaterlandschaft so zu bieten hat. Während ab 18 Uhr schon die ersten Bühnen bespielt wurden, konnte man im Societaetstheater einen Blick hinter die Kulissen und in die Geschichte des Hauses werfen. Hier entstand Dresdens erstes bürgerliches Theater und rund 50 Gäste wurden durch das Gebäude geführt und konnten die Stimmung kurz vor Auftrittsbeginn verfolgen. Was die Theaternacht wieder auszeichnet, ist, dass sie die Vielfalt der Theater darbietet und die Spielstätten von Interessierten oder einfach Neugierigen erkundet und somit entdeckt werden können. Für manche Besucher waren es die kleinen Bühnen wie die des Projekttheaters, die mit Pantomime, Tanzsolo und Live-Improvisation eher ungewohnte, aber um so interessantere Genres beisteuerten. Viele jüngere Leute zog es aber auch erwartungsvoll in die Semperoper, die nicht nur wegen der Aufführung kamen, sondern auch, um einmal das imposante Gebäude von innen zu sehen. So fanden die Inszenierungen, die sich besonders auf Ballett konzentrierten, vor einem insgesamt ausgewogenes Publikum jeden Alters statt.
Da die Programme immer zur vollen Stunde begannen und auf 30 Minuten begrenzt waren, damit die Anreise zu Fuß oder mit den Shuttles zu anderen Spielstätten garantiert war, spielte man oftmals nur Ausschnitte aus einem Stück. Dies kam beim Publikum unterschiedlich gut an. Der mittige Ausschnitt aus Kästners »Fabian« im Kleinen Haus des Staatsschauspiels wurde einerseits positiv bewertet und als Anreiz genommen, das gesamte Stück zu sehen. Andererseits befanden einige die Szene unpassend und den Einstieg nicht geglückt, was zu Unverständnis führte. Doch auch eine Premiere wurde gefeiert. Das Theater der TU, die bühne, spielte unter freiem Himmel und schummrigen Licht erstmals das Science-Fiction-Stück »Solaris« mit Bandbegleitung. Zum Ende der Nacht fand im Schauspielhaus die große Abschlussparty statt, bei der die Bühne zu Tanzfläche wurde und ein buntes Publikum das Parkett zum vibrieren brachte. Insgesamt wurde die 2. Lange Nacht der Theater sehr positiv aufgenommen und die Besucher plädierten für ein »Weitermachen!«. Jenny Mehlhorn/Larissa Hoffmann




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