Bass mit Gamepad – Bulldogs am 13.12.2013 im Club Paula.
Es war ein heißer und lauter Abend. Den weiten Weg zum Club Paula fanden eine Vielzahl tanzwütiger Dubstep-Anhänger. Streckenweise gab es gar einen Einlasstop, der Stimmung tat dies freilich keinen Abbruch. Das Rahmenprogramm wurde von vier einheimischen Soundsystemen übernommen, die bis in die Morgenstunden für ordentlichen Sound sorgten. Hervorzuheben ist der Auftritt von »Metric«, der mit urbanen Drum and Bass zu begeistern wusste und damit das eigentliche Highlight des Abends war.
Gegen 1 Uhr kamen schließlich die »Bulldogs« zum Zug und sorgten für die Enttäuschung des Abends. Zwar kochte der Saal bei ihrem Auftritt und die Benutzung eines Gamepads als Sampler darf als innovativ bezeichnet werden, nur leider haben die Bulldogs sichtlich an Tiefe eingebüßt und sind entgegen dem eigenen Anspruch kurz davor, endgültig in der Partykultur anzukommen. Da half auch die szenetypisch-lässige Selbstinszenierung inklusive Vermummung wenig. Im Laufe des einstündigen Auftritts wurde die gezwungen avantgardistische Darstellung der Ungezwungenheit zum bestimmenden Element der Show, die mit dem Sitzen auf dem Bühnenrand, dabei weiterhin das Gamepad in der Hand, ihren Tiefpunkt erreichte. Der Anblick erinnerte eher an eine Gaming-Session als an ein Konzert. Der Einsatz eines Schlagzeuges ist ungewöhnlich, half den Bulldogs an diesem Abend aber nicht aus der Mittelmäßigkeit. Silvio Werner




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