DRESDNER Interviews / O-ton!
Filme, die bewegen
– Im Gespräch zum Filmfestival »Move It!« im Thalia Kino (Foto: Ovarian Psycos by Joanna Sokolowski)
■ Mittlerweile ist das bereits zum 13. Mal stattfindende »Move It!«, Ostdeutschlands größtes entwicklungspolitisches Filmfestival, fester Bestandteil der Dresdner Kultur- und Festivalszene. Das vom Akifra e.V. ausgerichtete Festival zeigt während der zehntägigen Dauer sowohl nationale als auch internationale Dokumentar- und Spielfilme. Das Thema könnte dabei hinsichtlich aktueller weltpolitischer Entwicklungen nicht treffender sein: »Hidden Conflicts – Secret Wars«. DRESDNER-Autorin Jenny Moritz sprach mit dem Mitorganisator Rico Schwibs über das diesjährige Programm.
Wie seid ihr auf das Thema »Hidden Conflicts – Secret Wars« gekommen? Wählt ihr zuerst das Motto und dann die Filme aus oder ist es anders herum? Rico Schwibs: Wir besuchen jedes Jahr als Team das »One World«-Festival für Menschenrechte in Prag. Zunächst teilen wir uns auf, sodass jeder eine gewisse Anzahl an Filmen ansieht. Danach setzten wir uns als Team zusammen und besprechen das Gesehene. Aufgrund der Vielzahl an thematischen Bezügen in den Filmen hat sich dann das diesjährige Motto herauskristallisiert. Welche Neuerungen wird es in diesem Jahr geben? Rico Schwibs: Wir haben die Zeitspanne der Festivaldauer von bisher fünf auf neun Tage erweitert. Dementsprechend hat sich auch die Anzahl der zu sehenden Filme und das Rahmenprogramm vergrößert. Außerdem zeigen wir in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung sechs Beiträge von georgischen Filmemacherinnen. Neben Georgien liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Lateinamerika. Wie kam es dazu? Rico Schwibs: Das liegt daran, dass wir dieses Jahr besonders viele und gute Filme von RegisseurInnen aus diesem Gebiet gefunden haben, die zu unserem Programm passen. Darunter gibt es einige, die Konflikte und Probleme ansprechen, von denen wir hier in Europa kaum etwas mitbekommen. Dieses Jahr werden 27 Filme gezeigt. Welche sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen? Rico Schwibs: Alle von uns gezeigten Dokumentationen und Spielfilme sind zum ersten Mal in Dresden und teilweise auch in Deutschland zu sehen. Ich persönlich empfehle, nicht nur am Wochenende vorbei zu kommen, denn auch unter der Woche laufen sehr gute Filme. Am 13. November etwa sind mit dem deutschen »For all the world to see« über Gewalt gegen Mädchen und Frauen und »When two worlds collide« – der den Konflikt zwischen Umweltaktivisten und der peruanischen Regierung um den Erhalt des Amazonas begleitet und beim Sundance Film Festival den Preis für den besten Debütfilm im Bereich Dokumentation gewann – zwei besonders starke Beiträge zu sehen. Fast jeder Film wird begleitet von einer darauffolgenden Filmbesprechung. Dazu sind entweder die Regisseurinnen und Regisseure der Filme selbst oder Experten zu den jeweiligen Themen vor Ort, um mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Und auch für die jüngeren Besucher gibt es am Festivalwochenende zwei Filme zu sehen.
Vielen Dank und viel Erfolg!
Das »Move It! – Filmfestival für Menschenrechte und Entwicklung« findet vom 7. bis 15. November im Kino Thalia statt. Das vollständige Festivalprogramm im timer und unter www.moveit-festival.de
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