■ Bonnie & Die Scotts kommen aus Jena und spielen deutschsprachigen Rock. Ihr derb grooviger Sound entsteht mittels prägnantem Bass, Piano, Schlagzeug und hofiert die wirklich gepfefferten deutschen Texte bestens. Sängerin Bonnie Val Scott und Bassist Django BB Silbermann (Los Banditos, Daddy U & The Hitkids) haben hierzu frühe AC/DC-Nummern aus der Bon-Scott-Ära ins Deutsche übersetzt und auch gleich noch modernisiert. Zusammen mit Joey Schwarz an den Pianotasten und Sven Franzisco (Los Banditos, Daddy U & The Hitkids) am Schlagzeug haben sie nun acht Songs für ihr erstes Album aufgenommen. Die Songs unterlaufen äußerst angenehm alle modernen Musikverwertungssysteme. Die Band klingt gleichzeitig retro, taufrisch, intensiv und sehr gegenwärtig. Für schnelle Internet-Klicks sind die Songs zu lang und zu dramatisch im Aufbau. Die Sängerin gibt die überbordende und maulfreche Frontmieze. Sie faucht, singt und spielt uns die scharfen Texte über Extase, Lustspiel (in Varianten), Geldnot, Liebe und Rock'n'Roll in Münder, Ohren und Herzen. Vielleicht klingt es übertrieben, aber man kann sich im Publikum gleichzeitig Fans von Mia, Wanda, Puhdys und Udo Lindenberg vorstellen. Und natürlich AC/DC-Fans. Ihr Erstlingswerk bietet Hedonismus und ein gesundes Maß an Apokalypsenvergessenheit in dieser ernsten Zeit. Grund genug also für DJ Cramér, für DRESDNER Kulturmagazin Sängerin Bonnie Val Scott ein paar Fragen zu stellen.
Was war der Anstoß für dieses spezielle Bandkonzept und wie habt ihr euch gefunden?
Bonnie: Django BB Silbermann und ich haben uns am Theater kennen gelernt; er als Theatermusiker, ich als Schauspielerin. Django hatte schon länger die Idee, frühe Bon-Scott-Songs ohne Gitarren nur mit Piano auf Deutsch auszuprobieren, und als wir aufeinander trafen, kam die passende Stimme dazu.
War es schwierig für euch die Texte nah am Original zu übersetzen und gleichzeitig gut auf Deutsch singbar zu machen?
Bonnie: Wir sind da ehrlich gesagt überhaupt nicht intellektuell rangegangen, sondern haben uns aus reinem Spaß (wir haben zusammen in einer Theaterwohnung gewohnt) mit Gitarre in die Küche gesetzt und losgelegt. Da die Chemie zwischen uns gestimmt hat, und wir uns sehr gut ergänzen und gegenseitig inspirieren, kam eins zum anderen, und die Texte sind so aus uns rausgesprudelt.
Wird es auch selbst geschriebene Songs in dem Stil geben, oder seid ihr schon an neuen bzw. alten AC/DC Texten dran?
Bonnie: Das ist der nächste Schritt, der in Planung ist, eigene Songs in diesem Stil zu realisieren. Ihr dürft gespannt sein!
Wie behaltet ihr in dieser kulturstillen Zeit den Kopf oben?
Bonnie: Da wir in dieser verrückten Zeit physisch keine Chance haben (wir mussten kurz vor dem zweiten Lockdown auch unseren Release-Gig in Berlin verwerfen), versuchen wir einfach so viel wie möglich digital vorzubereiten und präsent zu sein für die Zeit nach Corona, die hoffentlich bald kommt, und wir endlich wieder live loslegen können. Also Leute, unterstützt uns in dieser krassen Zeit! Kauft unser Debütalbum und folgt uns in den sozialen Netzwerken, damit wir bald wieder die Bühne rocken können!