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Die Ruhe vor dem Sturm – Letzte Instanz im Interview zum Record-Release-Konzert im Eventwerk
Letzte Instanz im Interview zum Record-Release-Konzert im Eventwerk
■ Seit 16 Jahren zieht die in Dresden gegründete Letzte Instanz unermüdlich ihre Kreise und ist längst über die Etiketten »Gothic Rock« und »Folk Metal« hinaus zu einer der erfolgreichsten deutschen Rockbands gewachsen. Pünktlich ein Jahr nach der Jubiläumstour, gehen die Jungs um den Berliner Frontmann Holly Loose wieder mit einem neuen, dem elften Studioalbum »Im Auge des Sturms« an den Start. Und dieses Album gibt ebenso wie das von Martin Koleják produzierte Video zu »Traum im Traum« so einige Rätsel auf. Anlässlich des bevorstehenden Record-Release-Konzerts hat DRESDNER-Redakteur Heinz K. mit Violinist Rico Schwibs alias Muttis Stolz über den neuen, raueren Sound, das Album und die kommenden Vorhaben gesprochen.

Euer neues Album »Im Auge des Sturms« klingt direkter und weniger opulent arrangiert als die Vorgängeralben der Trilogie. Die Songs erschließen sich oft nicht gleich beim ersten Hören. Welche Intention steckt dahinter?

Rico Schwibs: Es war nicht unsere Intention, dem Hörer den Zugang zu erschweren. Wir wollten vor allem ein musikalisch sehr anspruchsvolles, vielschichtiges und detailreiches Album machen, mit einem puren Sound und ohne Synthesizer-Unterstützung. Das klingt im Vergleich zu heutigen oftmals überproduzierten Alben sperriger, aber gerade diese roughness verbinden wir mit Sturm und das bildet für uns den Kontrast zu den vorhergehenden Alben der Trilogie.

Nach dem Ausstieg des zweiten Gitarristen Holger Lieberenz seid ihr nunmehr zum Sextett geschrumpft. Welche Gründe hatte sein Ausstieg und wie wirkt sich das musikalisch im Bandgefüge und im Bandsound aus?

Rico Schwibs: Holgers Ausstieg hatte private Gründe, da durch den umfangreichen Arbeitsalltag einer Band Familie und Hobbies immer etwas auf der Strecke bleiben. Nach 15 Jahren kam für ihn der Punkt, einen neuen Weg zu gehen. Er steht uns dennoch nach wie vor als Ratgeber zur Seite und wir haben ein hervorragendes Verhältnis zueinander. Seinen wichtigen Part des Organisationstalentes verteilen wir momentan auf mehrere Schultern in der Band. Dadurch dass die zweite E-Gitarre wegfällt, rücken die Streicher wieder mehr in den Vordergrund und der Gesamtsound wirkt aufgeräumter.

Die Jubiläumstour vom vergangenen Jahr, die mit einem außergewöhnlichen Konzert im Eventwerk startete, war ein großer Erfolg. Was können die Fans zum Record Release Konzert denn am 3. Oktober im Eventwerk erwarten?

Rico Schwibs: Abgesehen von zwei weiteren hervorragenden befreundete Bands – Alice Roger, den Gewinnern des sound of dresden 2014 und In Legend aus Berlin – wird es zweieinhalb Stunden Letzte Instanz pur geben, da wir diesmal ohne musikalische Gäste auftreten. Der Fokus liegt natürlich auf der neuen CD, aber wir werden auch sehr viel Material aus den vergangenen zehn Alben spielen, um ein stimmiges Gesamtpaket aus brachialen und romantischen Songs zu schnüren. Wir freuen uns vor allem auf die architektonisch reizvolle Halle des Eventwerks, die unser Lichttechniker mit einer neuen Lichtshow zum Glühen bringen wird. Da wir dieses Konzert mit einem Fantreffen am nächsten Tag verbinden, erwarten wir wieder sehr viele Zuschauer.

Welche Pläne habt ihr für die nächste Zeit?

Rico Schwibs: Im November werden wir 14 Konzerte in Deutschland, der Schweiz und Österreich spielen. Im nächsten Sommer stehen sehr viele Festivals an und daran wird sich im Oktober höchstwahrscheinlich eine Akustiktour anschließen. Das ist noch nicht zu hundert Prozent spruchreif, aber wir haben bisher alle Dinge durchgezogen, die wir uns in den Kopf gesetzt haben. Und danach wird es dann schon wieder an die Arbeit für ein neues Album gehen, das in der zweiten Jahreshälfte 2016 erscheinen soll.
Dafür wünsche ich euch viel Erfolg und Besten Dank für das Gespräch!

Letzte Instanz Record-Release-Konzert am 3. Oktober im Eventwerk; Support kommt von In Legend und Alice Roger; mehr unter www.letzte-instanz.de

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