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Bis wir zusammen sind – Das »Drüben auf dem Hügel« Festival 2014
Das »Drüben auf dem Hügel« Festival 2014
■ Es sind die besonderen Gelegenheiten, nach denen wir uns sehnen. Die Momente in denen wir Sachen denken wie: »Es wäre so schade jetzt nicht genau hier zu sein.« Jeder kennt das. Fernab der Massenabfertigung vermögen es viele der kleinen Festivals, die meist mit warmer Zuneigung und drängender Leidenschaft von Enthusiasten verwirklicht werden, eine derartige Stimmung zu entfachen. Bestenfalls werfen sie uns in lauen Sommerabenden Jahre zurück; in eine unbeschwerte, leichtsinnige Zeit, in der irgendwie jeder Weg möglich schien und in der wir immer alles gemacht haben, um einfach sicher zu sein, die besonderen Gelegenheiten keinesfalls zu verpassen. Das »Drüben auf dem Hügel«-Festival erinnert an ein Ferienlager am See und überzeugt mit großartigen Bands wie Eric Shoves Them In His Pockets oder ClickClickDecker. Was das Ganze noch zu bieten hat und was die Herzensangelegenheit für die Initiatoren bedeutet, hat Stephan Leonhardt vom Veranstalter MischMaschSounds im Gespräch mit DRESDNER-Autor Tom Pätschke verraten.

1995 hieß es doch schon bei Tocotronic: »Drüben auf dem Hügel möchte ich sein. Im letzten Abendsonnenschein […] Ich warte dort auf Dich weil ich Dich mag. An unserem letzten Sommerferientag.« Verkörpert euer Festival auch diesen Gestus des Kindlich-Unbekümmerten? Ist es vielleicht die behagliche Bastion längst vergangener Tage?

Stephan Leonhardt: Der Text des Liedes fängt die Atitude des Festivals wirklich gut ein. Ich saß irgendwann mit 22 oder 23 Jahren auf dem »Immergut« und dachte: So ein Festival möchte ich vor meinem 30. Geburtstag auch auf die Beine gestellt haben.

Das hat augenscheinlich funktioniert. Glückwunsch! Und warum würdest du nun jedem dringend ans Herz legen, euer Festival zu besuchen?

Stephan Leonhardt: Als erstes natürlich wegen der Bands. Das fällt mir natürlich leicht zu sagen, wenn einfach nur Lieblingsbands auf dem Festival spielen. Für viele Besucher ist natürlich auch die Atmosphäre ein guter Grund, dieses Jahr wieder zu kommen. Es ist einfach eine gute Mischung aus Urlaub und guter Musik. Zelten mit Freunden direkt am See, kurze Wege, der Tag sehr gemütlich, Abends gute Bands und Nachts kann man dann zu »Disaster! Disaster!« bis zum Morgengrauen durchtanzen.

Wie hat es angefangen?

Stephan Leonhardt: Wir gehen nun schon ins dritte Jahr. 2012 hat das als Idee eines kleinen Wochenendausflugs begonnen. Wir wollten ein bisschen Musik abspielen, mit Freunden zelten und einfach ne schöne Zeit haben. Dann kam recht schnell die Möglichkeit, Garda und The Black Atlantic spielen zu lassen und so entstand daraus das erste Festival.

Was erwartet die Menschen in der Ausgabe 2014? Was habt ihr für die Besucher liebevoll ersonnen und organisiert?

Stephan Leonhardt: Mal wieder ein neues Gelände. Der Wanderzirkus unter den Festivals hat sich auch in diesem Jahr ein neues Zuhause gesucht; und wie ich finde, es ist das bisher Schönste. Wir bieten auch erstmals ein Frühstück an und stellen uns das eigentlich wie in einer riesigen WG Küche vor: 500 Leute sitzen zusammen am Frühstückstisch, die Marmelade wird von einem Ende zum anderen gereicht, alle erzählen, was sie gerade beschäftigt und haben ne gute Zeit. Ansonsten gibt es wie immer viel Handgemachtes, vom Merchandise bis hin zur Deko.
Dankeschön für das Gespräch und alles Gute!

Vom 18. bis 20. Juli findet das Drüben auf dem Hügel Festival 2014 mit Mozes and the Firstborn (NL), The Burning Hell (CAN), Eric Shoves Them In His Pockets (PL), ClickClickDecker (D), Ogrom Circus, The Naked Hands u.v.a. an den Schlegler Teichen bei Zittau statt; mehr Infos + Tickets: www.drueben-auf-dem-huegel.de

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