Landesverbände fordern Schutzschirm für freie Kulturszene in Sachsen

In einem offenen Brief wenden sich die elf sächsischen Landeskulturverbände an den Ministerpräsidenten, die Kulturministerin und den Finanzminister. Darin fordern sie die Regierung auf, einen Schutzschirm von 20 Mio. Euro über die freie Kulturszene in Sachsen zu spannen. Das Spektrum der Szene reicht hier von Soziokulturellen Zentren und Kulturhäusern, Künstlerhäusern, freien Theaterensembles und Spielstätten, Kunstvereinen und kleinen Galerien, Kunstschulen, Amateurtheatergruppen, Festivals, Musikerinitiativen, Kunstwerkstätten bis hin zu Kulturvereinen aller Sparten. Die Interessengemeinschaft der Landeskulturverbände (IG) kritisiert, dass bisher keine Hilfsmaßnahmen für diesen Bereich greifen und bislang nur die Musikschulen mit 6 Mio. bedacht würden. In ihrem Offenen Brief verweisen sie darauf, dass die freie Kulturszene einen Großteil der fast 1.000 Kultureinrichtungen und Initiativen in Sachsen ausmacht. „ Jetzt muss auch diesen Vereinen geholfen werden. Sonst verlieren wir eine einmalige kulturelle Landschaft, die vor allem in der Kulturellen Bildung stark ist und den Menschen vor Ort Kulturangebote für jeden Geschmack ermöglicht“, so Anne Pallas, eine der beiden IG Sprecher. Die Einrichtungen hätten ebenfalls hohe Einnahmeverluste erlitten und sind damit existentiell bedroht. Allein in der Soziokultur und den freien Theaterspielstätten belaufen sich die Verluste auf monatlich 1.4 Mio. Euro. „Wir befürchten zudem, dass die Kommunen bei zunehmend knapper Kassenlage zunächst die kommunalen Einrichtungen schützen und die freien Träger darüber leer ausgehen. Es darf nicht sein, dass am Ende die Trägerschaft darüber entscheidet, ob eine Einrichtung überleben wird oder nicht.“ so Helge-Björn Meyer, ebenfalls Sprecher der IG.

Hier der offene Brief im Wortlaut: https://soziokultur-sachsen.de/78-news/news/1108-offener-brief