Ein Fest für die Sinne

Das 20. Berg+Outdoor Filmfestival »Bergsichten« mit hochkarätigem Finale

Deutschlands beliebtes Gipfeltreffen für alle, die sich für Bergsteigen, Outdoor-Abenteuer und Bergfilme begeistern, feiert Jubiläum. Besucherinnen und Besucher können sich auf besonders viele hochkarätige Live-Vorträge, die Premiere eines Stummfilmkonzerts, Berg- und Outdoorfilme, Lesungen, eine Fotoausstellung sowie auf die Bergsichtenmesse freuen. »Es soll ein besonderes Angebot sein, weil es das Letzte in dieser Form sein wird«, so Festivalchef Frank Meutzner. Weitergehen soll es wohl mit den Bergsichten, jedoch nicht mehr in diesem großen Festivalformat. Das Jubiläum soll jedoch zum »Fest für die Sinne werden«.

Den Auftakt macht am Freitag Extremkletterer Alexander Huber, der jüngere der bayrischen Huber-Buam, mit der Dresden-Premiere seiner neuen Show »Zeit zum Atmen«. Am Samstag bekommt die Gewinnerin im Wettbewerb der Kurzbeiträge aus dem Vorjahr ihre große Bühne: Rebecca Salentin überzeugte mit ihrer selbstironischen, witzigen Präsentation eines beeindruckenden Projektes. Der Titel »Iron Woman – 10.000 Kilometer mit dem Rad am Eisernen Vorhang vom Schwarzen Meer bis zur Barentssee« lässt ahnen, dass dies kein normales Rad-Abenteuer war. Schließlich war sie die erste Frau, die den Iron Curtain Trail in einem Stück bewältigt hat. Am gleichen Tag wird Extrembergsteiger Robert Jasper erwartet. Der Schwarzwälder, der als »Hausmeister der Eiger-Nordwand« gilt, spricht in »Bergsteigen am Ende der Welt« über seine Erlebnisse in der Eiger-Nordwand, auf Baffin Island und in Grönland.

Bergsteigen am Ende der Welt © Archiv Robert Jasper

Am Sonntag feiert Abenteurer Richard Löwenherz mit »Into the Wild – Sibirien« Premiere. Der Lausitzer berichtet von seinen Abenteuern in unwegsamer Natur des Tscherskigebirges im Nordosten Sibiriens, wo er per Rad und Boot unterwegs war.

Der krönende Abschluss gebührt Bergsteigerlegende Hans Kammerlander mit seinem wohl emotionalsten Vortrag: »Manaslu – der Geisterberg«. Darin geht es um den Schicksalsgipfel des Südtirolers, dessen Besteigung ihm nicht gelang. Er musste erleben, wie gute Freunde ihr Leben verloren. Da das Interesse daran groß ist, gibt Kammerlander um 14 Uhr noch einen Zusatzvortrag.

Manaslu – Der Geisterberg © Archiv Hans Kammerlander

Ein weitere Premiere steht am Sonntagvormittag an: Deutschlands renommiertester Stummfilmpianist Stephan von Bothmer begleitet mit seiner eigens komponierten Musik den restaurierten Bergfilmklassiker »Der Berg des Schicksals« (1924) von Bergfilm-Pionier Arnold Fanck mit Luis Trenker in seiner ersten Filmrolle. Zudem wird der berührende und preisgekrönte Film »Himalaya – Die Kindheit eines Karawanenführers« des französischen Fotografen und Filmemachers Éric Valli in HD-Fassung mit original tibetischem Ton und deutschen Untertiteln aufgeführt. Das ursprünglich als Dokumentarstreifen angelegte Projekt von 1999 verfolgt, wie eine Yak-Herde über den Himalaya-Kamm zieht. In Frankreich sahen rund drei Millionen Besucher den Film. Bei den Bergsichten gibt es nun die einmalige Gelegenheit, den Film wieder auf der großen Leinwand zu sehen.

Peter Brunnert stellt in einer bebilderten Premieren-Lesung seinen Band »Bernd Arnold – Riders on the Storm« vor und in der bebilderten Lesung »BOCTOK« geht es auf Reisen durch das ehemalige Sowjetreich mit Herausgeber Joachim Behm und den Co-Autoren Christine Lickert und Jörg Lehmann. Darüber hinaus stehen zum Festivaljubiläum gleich zwei Sandstein-Filmblöcke auf dem Programm. So wird es für die Lachmuskeln ein »Best of Kletterspaß im Elbsandstein« und den sächsischen Kultstreifen »Mischn Impossible – Zwei Deppen im Duo« zu sehen geben – und für Familien ein kostenloses Kinderfilm-Spezial.

HK

Das Berg+Outdoor-Filmfestival »Bergsichten« findet vom 15. bis 17. November im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt; genaues Programm, mehr Infos und Tickets unter www.bergsichten.de