»DAVE – Das Festival für Clubkultur« Teil 2
Nach dem zehnjährigen Jubiläum im letzten Jahr und der erstmaligen Konzentration des Programms in einer Location, dem Zentralwerk, stand für das »DAVE« 2024 wieder eine Neuerung an, denn das Festival findet gleich zweimal statt. Aus zehn Tagen im Herbst werden jeweils vier Tage im Frühjahr und im Herbst. Der erste Teil ist vorbei, jetzt folgt der zweite Teil. Und es wird wieder dezentral gefeiert, diskutiert, reflektiert und vernetzt.
Los geht’s am 2. Oktober nicht mit dem Opening, sondern mit dem neuen Format »Ypsilon«, das sich vor allem an die jüngere Hip-Hop-Generation richtet. Am Tag der deutschen Einheit zieht das DAVE dann zum Schulterschluss zwischen Club- und Hochkultur ins Archiv der Avantgarden (ADA). Zu dieser Gelegenheit packt der Dresdner Musiker und Robotik-Ingenieur Moritz Simon Geist seine innovative Ambient-Klangskulptur »Don’t Look At Me« aus, die 2023 in Südkorea entwickelt wurde. Bekannt für seine technoiden Robotik-Instrumente, stellt er hier erstmals Kompositionen seines neuen Albums vor. Die kontemplativen Drone- und Ambient-Kompositionen werden ausschließlich mit den Resonanz-Generatoren der Klangskulptur erzeugt und basieren auf menschlichen Aufmerksamkeitsmustern. Shannon Soundquist aus Dresden bringt eine experimentelle und konzeptionelle Dimension in den Abend ein. Ihre Ambient-Live-Sets sind eine cineastische Reise durch Geräusche, Körperlichkeit und abstrakte elektronische Klänge. Jana Lütkewitte vervollständigt das Line-Up mit ihrer interdisziplinären künstlerischen Praxis, die Bildende Kunst, Ingenieurwissenschaften und Musik miteinander verbindet.
Am Freitag stehen zunächst Konzerte in VR auf dem Programm, bevor es beim DAVE Live Stage elektronische Live-Sets in allen Formen und Klangformen gibt. Gefeiert wird natürlich auch bei Poco Paradiso oder der Future-Party.
Samstags folgt im Nanoplex Thalia »40 Jahre Manuel Göttsching E2-E4« – Ein Abend mit Filmen und Gespräch zur Würdigung des Meilensteins der elektronischen Musik. Und natürlich darf dann auch die Off-Party im Sektor Evolution nicht fehlen, zu der nicht nur großartige Acts, sondern auch jede Menge Überraschungen angekündigt sind. »Beyond the Club« läutet traditionell am Sonntag das DAVE-Finale in der Martin-Luther-Kirche ein.
Drumherum gibt es Talks und Diskussionen, bei denen es natürlich auch um die Relevanz der Clubkultur geht, jede Menge Workshops, DAVE Radio in Kooperation mit coloRadio mit zwei Sendungen pro Festivaltag, und einiges mehr.
Das diesjährige Motto »Rhythm of Change« unterstreicht den Wandel und die Anpassungsfähigkeit der Clubkultur, zweifellos ein soziokulturelles Phänomen und eine Plattform für kreative Selbstdarstellung. Beständigkeit kann man hier ohnehin nicht erwarten.
HK
DAVE Teil 2 findet vom 2. bis 6. Oktober in diversen Locations statt; mehr Infos, Programm und Tickets unter www.dave-festival.de.