Der hölzerne Virologe

Oder: Wie ein Holzkünstler aus Seiffen einen viralen Hit landete – von Heinz K.

Der Virologe von Tino Günther

Nicht nur Kulturveranstalter und Gastronomen, auch die Holzkünstler im gesamten Erzgebirge haben mit dem zweiten Lockdown und vor allem mit der Absage zahlreicher Weihnachtsmärkte zu kämpfen, sind mit letzteren doch ihre wichtigsten Absatzmärkte zusammengebrochen. Der findige Männelmacher Tino Günther aus dem erzgebirgischen Schnitzer-Eldorado, dem Spielzeugdorf Seiffen, wehrt sich auf seine Weise, um auf die wirtschaftliche Schieflage, in die er, wie so viele seiner Kollegen, schuldlos geraten ist – mit einem rauchenden Virologen. Denn: »Noch nie war der Beruf des Virologen so augenscheinlich wie in diesem Jahr«, so Günther, der übrigens Mitglied der FDP ist, im MDR. Die Ähnlichkeit des Virologenmännels mit dem bekanntesten und markantesten Vertreter dieser Zunft, Dr. Christian Drosten, ist natürlich rein zufällig. Selbstverständlich qualmt ein Virologe nicht aus dem Mund, denn da trägt er ja seine Maske, sondern aus dem Kopf. Gewiss rauchte Drosten auch des öfteren der Kopf, wenn er daran dachte, wie langsam und zögerlich die von ihm und seinem renommierten Institut empfohlenen Maßnahmen von der Politik umgesetzt wurden.

Die Nullserie war nach viralem Bekanntwerden übrigens binnen einer Nacht ausverkauft. Wer den rauchenden Virologen bestellt, wird wohl von Tino Günther und seiner Werkstatt erst Anfang kommenden Jahres eine Lieferung bekommen, so groß ist die Nachfrage. Geduld ist also auch hier gefragt, denn Holzkunst aus dem Erzgebirge ist nun einmal keine Massenware.

Erhältlich ist der Virologe bei spielwarenmacher-guenther.de . Kostenpunkt: 80 Euro.