Die Glücklichmacherin – Sophie Hunger am 5. November 2015 im Alten Schlachthof
Zwei Jahre ist es her, seit Sophie Hunger das letzte Mal ihre musikalische Wundertüte an der Elbe geöffnet hat. Da es seinerzeit im ausverkauften Beatpol sehr eng war, ging es diesmal in den größeren Alten Schlachthof. Durchaus wahrscheinlich, dass sich der Fankreis der Schweizerin mittlerweile erweitert hat. Nicht zuletzt wegen des jüngsten Albums »Supermoon«, das es auf Platz sechs der deutschen Albumcharts schaffte. Am Ende kamen erneut etwa 600 Besucher. Diese erlebten einen fulminanten Auftritt der 32-Jährigen, der sie einmal mehr in ihrer ungeheuren Wandlungsfähigkeit zeigte. Ob an Gitarre oder Piano, ob auf Deutsch, Französisch, Englisch oder in ihrer »Muttersprache« Schwizerdütsch, ob rockig, balladesk oder jazzig – die Hunger beherrscht ihre Fächer. Sympathisch, authentisch und mit dem ihr eigenen Humor weiß sie ihr Publikum zu gewinnen, etwa wenn sie von ihrem nachmittägigen Spaziergang entlang der Elbe und vorbei an dunklen Gebäuden erzählt.

Begleitet wird sie von einem exquisiten Musiker-Quartett aus Belgien, Frankreich und der Schweiz. Die vier Herren kitzeln zusammen mit Frau Hunger das Maximum aus jedem Stück heraus, egal ob es von der neuesten Platte stammt, ein zigfach gespielter Hit wie »1983« oder eine Zeitreise in die Tage ihrer Ex-Band Fisher ist. Dazu ein Lichtspektakel, das vor allem mit viel Weißlicht und Spoteinsatz glänzt sowie ein 1a-Sound. Konzertbesucherherz, was willst du mehr?

Nach mehr als anderthalb Stunden entlässt der Alte Schlachthof glückliche Menschen zwischen 20 und 60 in die Nacht. Bis in zwei Jahren, hatte Sophie kurz vorher noch versprochen. Stefan Bast / Fotos: André Hennig




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