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»Wir können mehr als den Standard« – Im Interview mit Alice Roger zum Record-Release-Konzert in der Tante JU
Im Interview mit Alice Roger zum Record-Release-Konzert in der Tante JU
■ Die Band um den Sänger und Songschreiber Friedemann Spindler gibt es seit vier Jahren. 2014 gewannen Alice Roger den sound of dresden und den Beat-Bandwettbewerb. Nach beachtlichen Anfangserfolgen stieg ihr Leadgitarrist nach der »Vita Cola«-Clubtour aus und Anfang 2016 ihr Bassist. Die Band stand vor einer Herausforderung, doch erst kürzlich zogen sie in neuer Besetzung ins Finale des »Emergenza«-Regionalfinales Nordost ein. Mit einem Kraftakt und vielen Ideen im Gepäck haben die vier Deutschrocker im März in nur fünf Tagen gemeinsam in einem Raum die Songs ihres Debütalbums im gefragten Tonstudio von Schloss Röhrsdorf eingespielt. Und nun wollen sie die neuen Songs endlich live präsentieren. DRESDNER-Redakteur Heinz K. hat Friedemann Spindler zum Album und den weiteren Plänen befragt.

Was können wir von eurem Albumdebüt erwarten?

Friedemann Spindler: Inhaltlich wie musikalisch bieten wir eine schöne Bandbreite und versuchen dabei auch eine rote Linie zu wahren. Unser Markenzeichen ist schon die Kombination aus dreckigem, erdigem, handgemachtem Rock und eingängigen Linien. Aber es gibt immer wieder Ausflüge in Funk, Pop oder derberen, schrägeren Rock. Inhaltlich ist es uns gelungen, finde ich, eine Linie zu finden. Es gibt Songs, die als Reaktion auf die politische Großwetterlage entstanden sind wie »Niemandsland« und es gibt auch Songs, die sich mit sehr persönlichen Dingen beschäftigen. Und dann gibt es da noch eine eher untypische klassische Klavierballade. Darum geht’s, dass wir sagen können: »Hört mal her, wir können mehr als den Standard!«

Wie kam es denn zum Titel »Wir fliehen vor der Zeit«?

Friedemann Spindler: Der Titelsong ist ursprünglich im deutsch-kanadischen Songcamp im September 2015 entstanden. Ich hatte eigentlich keine Erwartungen, doch dann war das von der Scheune Akademie organisierte Songcamp einfach eine großartige Erfahrung. Normalerweise sind die Songs bei Alice Roger ja von mir, aber als wir zusammen mit Stina Mari und Dylon Guthrow an dem ursprünglich englischen Titel »We're Running Out Of Time« gearbeitet haben, ging mir der Song einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er beschreibt, dass man für den Moment lebt, die Zeit einfach Zeit sein lässt und vor dem Stress flieht und sich fallen lässt. Vor dem Albumrelease wollen wir noch ein Video produzieren, um dafür zu werben.

Stichwort Record Release. Ihr spielt mit Asyl For Insane zusammen in der Tante JU. Was verbindet euch mit dieser Band?

Friedemann Spindler: Es ist aus den Auftritten bei »Play with me« im Sektor Evolution gewachsen, wo wir Songs gemeinsam performt und uns untereinander ausgetauscht haben. Das ist für uns ganz spannend, weil es nicht haargenau dieselbe Musik ist. Wir hatten sofort den Draht zueinander und wissen, dass es mit Asyl For Insane funktioniert. Es ist eine sehr schöne Sache, wenn man auf der Bühne etwas zu hören bekommt, was nur an diesem Abend möglich ist.

Wo seht ihr euch in einem Jahr?

Friedemann Spindler: Wir hoffen natürlich, dass uns die Platte ein ganzes Stück weiter bringt. Dass unsere Musik viele Leute hören und wir uns in Hinblick auf Booking-Agenturen eine gute Position verschaffen. Es wäre es schon gut, einen Partner zu haben, der das Produkt kennt und sagt, »das macht Sinn«. Wir haben viel in das Album investiert und wir möchten unsere Songs auch auf vielen schönen Konzerten vorstellen. Zum Beispiel im Astra in Berlin (lacht).
Viel Erfolg und Danke für das Gespräch!

Alice Roger feiern das Record Release von »Wir fliehen vor der Zeit« am 6. August um 19 Uhr gemeinsam mit dem Abschiedskonzert von Asyl For Insane und Amphibious als Support in der Tante JU; das Album wird online vertrieben bei Amazon, I-Tunes, Spotify und den üblichen Kanälen, die CD kann man über den Verlag »Oh My Music« oder direkt bei der Band und natürlich beim Record Release beziehen. Mehr zur Band: www.aliceroger.de

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