DRESDNER Interviews / O-ton!
»Dresden ist very special für uns« – Lombego Surfers im Interview (Foto: Matthias Willi)
Lombego Surfers im Interview (Foto: Matthias Willi)
■ Die selbsternannten »Hardest working Voodoo Rock Punkers« Lombego Surfers aus der Schweiz scheinen nicht nur einen Lifetime-Vertrag mit ihrem Hausgrafiker Dirk Bonsma für ihre einzigartigen Plattencover zu haben, auch mit ihrem Label sind sie seit Jahrzehnten liiert. Da sie aber auch mit Dresden in besonderer Verbundenheit zu stehen scheinen, wurde es für DRESDNER-Autor DJ Cramér Zeit, der Band ein paar Fragen zu stellen, die ihre Einflüsse von Link Wray bis zu den Stooges bestens zu einem eigensinnigen Style zu vereinen weiß.

Hallo Tony, zunächst, wie geht es dir und deiner Band unter den allgemein bekannten Umständen?

Anthony Thomas: Diese ganze Coronazeit hat die gesamte Livekultur extrem getroffen und wir als Lombego Surfers sind halt eine absolute Tourband. Es hat uns also wirklich hart getroffen. Hoffentlich wird bald alles wieder besser, was das Auftreten angeht, aber die vielen neue Regeln machen mir schon auch Sorgen für die Fans.

Du hast dich 2016 erstmals mit einer Single als Tony Padrone solo auf Vinyl verewigen lassen. »Don´t talk to me« auf der A-Seite besitzt einen ganz eigenen, anderen Drive als eure Bandsongs, doch die B-Seite hätte durchaus auch ein Song der Lombego Surfers werden können. Eine Idee, eine Soloveröffentlichung zu starten?

Anthony Thomas: Mele von der Band The Bitch Queens motivierte mich dazu. Aber ich hatte vorher bereits manchmal kleine Soloshows gemacht. Auf der Single gibt es, wie du sagst, mit »Don‘t Talk To Me« auch eine etwas andere Seite von mir zu hören. Aber genau das wollten wir auch so.

Abgesehen von eher seltenen Split-7“ wie etwa mit Dead Moon oder den Bitch Queens, die auf anderen Labels erschienen, seid ihr nun schon seit Jahrzehnten auf dem Freiburger Label »Flight13 Records«. Warum hält eure Ehe schon so unglaublich lange?

Anthony Thomas: Tom von Flight13 war schon von Anfang an Fan und somit auch auf unseren frühen Shows in Freiburg dabei, so etwa 1989. Von da an haben wir uns immer wieder getroffen. Freiburg und Basel sind quasi Nachbarn. Wir wollten als Band mehr Präsenz in Deutschland und Tom hat uns angeboten bei »Flight13« dabei zu sein. Wir versuchen stets alle ganz cool und mit möglichst wenig Stress zusammenzuarbeiten – und das klappt auch!

Im November 2021 stehen bei euch die Aufnahmen für das Nachfolgealbum zum sehr tighten und sehr gelungenen »Heading Out« (2018) an. Was wird denn dieses Mal dominieren, der instrumentale Surf oder der bissige Punk?

Anthony Thomas: Im Moment geht es schon deutlich mehr in Richtung Punk, aber es wird mit Sicherheit auch wieder ein paar surfige Intros geben.

Da du mit den Lombegos das Dreieck aus Rock‘n‘Roll, Punk und Surf stets neu ausmisst, hast du wahrscheinlich nie das Bedürfnis gehabt, mal eine Zweitband zu starten. Oder gab es bei dir Ambitionen, außerhalb der Surfers nochmal einen ganz anderen Sound auszuprobieren?

Anthony Thomas: Nein. Für mich sind die Lombegos »die« Band. Ich mache Tony Padrone alleine oder mit Oli (Schlagzeuger der Lombegos, Anm. d. Red.) als Duo zur Abwechslung. Aber eigentlich klingt es meistens sowieso nach den Lombegos.

Dresden gehört bei euch zur Tourplanung schon fast so sicher dazu wie das Vinyl auf den Plattenspieler. Könnt ihr euch noch an das erste Konzert erinnern?

Anthony Thomas: Ja, das war im Star Club 1991. Ich glaube der Veranstalter war Frank. Das war sogar unsere erste Tour in Deutschland überhaupt. Dresden ist very special für uns. Unsere Booking-Agentur »BilligPeopleBookings« sitzt da und wir haben viele Fans in Dresden. Alle Clubs, in denen wir bis jetzt in Dresden gespielt haben, waren cool. Letzte Worte an die Fangemeinde: Keep up the spirit and we can‘t wait to get back … see you soon!
Vielen Dank!

Aktuelles zur Band unter www.lombegosurfers.net

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